Check der Verbraucherzentrale

Schokolade: So fair sind Markenprodukte wirklich


10.12.2025 – 14:12 UhrLesedauer: 2 Min.

Süße Vollmilchschokolade: Zur Weihnachtszeit ist die Nascherei besonders beliebt. (Quelle: Dmitriy83/getty-images-bilder)

Die Verbraucherzentrale deckt auf: Teure Schokoladenmarken erfüllen nicht immer faire Standards. Günstige Eigenmarken bieten teils mehr Nachhaltigkeit.

Nicht jede Vollmilchschokolade, die im höheren Preissegment liegt, wird auch fair produziert. Zu diesem Ergebnis kommt die Verbraucherzentrale Hamburg in ihrem aktuellen Marktcheck von verschiedenen Schokoladenmarken. Darin überprüften die Verbraucherschützer nicht die Qualität der Tafeln, sondern inwieweit die Hersteller soziale Standards und Nachhaltigkeitskriterien in der Produktion erfüllen.

Ein verbreitetes Problem bei der Herstellung von Schokolade sind unfaire Arbeitsbedingungen beim Anbau von Kakaopflanzen – bis hin zu Kinderarbeit. Doch Schokoladengenuss kann auch fair und nachhaltig sein, wie die Auswertung zeigt. Unter den insgesamt 19 untersuchten Vollmilchschokoladen erfüllen zwar nur wenige die strengen Kriterien, jedoch überzeugen insbesondere die günstigeren Produkte der Eigenmarken, etwa Ja! von Rewe oder K-Classic von Kaufland, so die Verbraucherzentrale. Beide Tafeln tragen ein Fair-Trade-Siegel für den Kakaoanteil.

Im Gegensatz dazu weise die beliebte Marke Lindt als teuerstes Produkt des Checks Mängel bei Umwelt- und Fair-Trade-Kriterien auf. „Große Markennamen sind selten eine verlässliche Orientierung für fair produzierte Lebensmittel. Unabhängige Siegel oder kleinere Anbieter mit ambitionierten Fair-Trade-Zielen bieten deutlich mehr Sicherheit“, erklärt die Verbraucherschützerin Fischer in der Pressemitteilung.

Wenn Sie beim nächsten Schokoladenkauf darauf achten wollten, nur nachhaltige und faire Hersteller zu unterstützen, sollten Sie laut den Verbraucherschützern Produkte mit einem Bio- oder Fair-Trade-Siegel kaufen. Laut der Untersuchung erfüllen etwa Tafeln der Marken Dennree, Gepa und Die Gute Schokolade die Standards für eine faire Produktion beim Kakaoanbau sowie die für eine tierwohlorientierte Milchwirtschaft.

Gleichwohl gilt: Ein Siegel bedeutet zwar, dass hinter der Produktion bessere Arbeitsbedingungen stehen. Es garantiert allerdings nicht, dass etwa die gezahlten Löhne die Existenz der Kakaobauern sichern, erklärt die Verbraucherzentrale. Ebenso gibt es kleinere Anbieter, die kein Siegel haben, sich aber dennoch für faire Arbeitsbedingungen einsetzen, so etwa Tony’s Chocolonely.

Wenn Ihnen das Tierwohl am Herzen liegt, sollten Sie generell lieber auf Bioschokolade zurückgreifen. Denn bei diesen Produkten ist der freie Auslauf für die Milchkühe vorgeschrieben.

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