Stefan Gelbhaar

Person ausgedacht? Zweifel an Vorwürfen gegen Grünen-Politiker

17.01.2025 – 20:22 UhrLesedauer: 2 Min.

Stefan Gelbhaar: An den Belästigungsvorwürfen gegenüber dem Grünen-Politiker soll es Zweifel geben. (Archivfoto) (Quelle: Jean MW/imago-images-bilder)

Dem Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar wurde die Belästigung von Frauen vorgeworfen. In einem Fall sind jetzt aber Zweifel aufgekommen.

An den Belästigungsvorwürfen gegenüber dem Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar soll es vereinzelte Zweifel geben. Das berichtet die Berliner Zeitung „Tagesspiegel“ und der RBB. Demnach soll es Zweifel an der Existenz einer Frau geben, die Vorwürfe gegenüber dem Grünen-Politiker erhoben hat.

Laut dem „Tagesspiegel“ war eine der Urheberinnen einer eidesstattlichen Versicherung, die als Grundlage für die Berichterstattung des RBBs diente, nicht an der Adresse gemeldet, die auf dem Dokument vermerkt war. Auch vor Ort sei ihr Name nicht an dem entsprechenden Haus zu finden gewesen. Langjährige Anwohner sollen den Namen der Frau noch nie gehört haben.

Auch der RBB meldete Zweifel an der eigenen Berichterstattung an: Die Identität einer der Frauen, die Vorwürfe gegen Gelbhaar erhoben hatte, scheint nicht zu stimmen, eventuell könnte die Frau auch überhaupt nicht existieren. Demnach soll es sich bei der Frau um eine grüne Bezirkspolitikerin handeln, die die Angaben unter falscher Identität gemacht haben soll. Die Grünen-Politikerin bestreitet die Vorwürfe, soll aber auch keine Belege für die Existenz der Frau liefern können.

Der RBB betonte, dass nicht alle Teile ihrer Berichterstattung gegenüber Gelbhaar dadurch nichtig seien, ein wesentlicher Vorwurf allerdings schon. Dementsprechend habe man alle Beiträge entfernt, in der es um die konkreten Vorgänge ging. Zusätzlich habe der Sender auch die Ombudsstelle der Grünen informiert, da es Anhaltspunkte gebe, dass dort eingegangene Informationen von der betroffenen Person stammen könnten. Der RBB hat gegen die Bezirkspolitikerin Strafanzeige gestellt.

Gelbhaar, der seit 2017 für die Pankower Grünen im Bundestag sitzt, war bei einer ersten Wahlversammlung am 12. November mit 98,4 Prozent der Stimmen zum Direktkandidaten gewählt worden. Nachdem Mitte Dezember Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen ihn bekannt wurden, setzte der Kreisverband eine Wiederholung an, die Gelbhaar Anfang Januar verlor.

Auf eine Kandidatur für die Landesliste verzichtete Gelbhaar schon im Dezember. Er bestreitet die Vorwürfe und geht von einer „geplanten Aktion“ gegen seine Person aus, wie er auf seiner Webseite schreibt.

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