Nach Zeugenhinweis

Großfahndung nach RAF-Terrorist Burkhard Garweg in Hamburg


28.02.2025 – 01:38 UhrLesedauer: 2 Min.

Burkhard Garweg: Die Aufnahme soll aus dem Jahr 2020 stammen. (Quelle: Polizei)

Großeinsatz in Hamburg: Nach einem Hinweis suchte die Polizei am Barmbeker Bahnhof nach dem flüchtigen RAF-Terroristen Garweg.

Ein Zeuge will am Donnerstagnachmittag den gesuchten RAF-Terroristen Burkhard Garweg am Bahnhof Barmbek in Hamburg erkannt haben. Nach Informationen von Abendblatt und Bild alarmierte der Passant gegen 14:20 Uhr die Polizei, die daraufhin eine Großfahndung einleitete.

Mit einem umfangreichen Aufgebot durchkämmten die Einsatzkräfte das Gebiet rund um den Bahnhof. Unzählige Streifenwagen patrouillierten durch die Straßen, der Polizeihubschrauber „Libelle“ stieg auf und auch Spezialkräfte der USE (Unterstützungsstreife für erschwerte Einsatzlagen) wurden hinzugezogen, wie die Bild-Zeitung berichtet.

Polizisten befragten Passanten und Angestellte verschiedener Geschäfte vor Ort. Trotz der intensiven Suche blieb die etwa einstündige Fahndung jedoch erfolglos und wurde gegen 15:30 Uhr wieder eingestellt, wie das Hamburger Abendblatt meldet. Polizeisprecher Thilo Marxsen bestätigte lediglich: „Wir haben im Bereich des Bahnhofs Barmbek nach einer Person gefahndet.“

Nach NDR-Angaben wollen die Ermittler nun die Aufnahmen der Überwachungskameras in der Umgebung auswerten. Burkhard Garweg, der in Hamburg aufgewachsen ist, wird der dritten Generation der Roten Armee Fraktion (RAF) zugerechnet. Nach ihm wird international gefahndet.

Gemeinsam mit der im Februar 2024 in Berlin festgenommenen Daniela Klette und dem ebenfalls flüchtigen Ernst-Volker Staub soll Garweg an mehreren Straftaten beteiligt gewesen sein. Dazu zählen der Sprengstoffanschlag auf die JVA Weiterstadt sowie laut Bild insgesamt 13 Raubüberfälle auf Geldtransporter zwischen 1999 und 2016, mit denen das Trio sein Leben im Untergrund finanzierte. Die Beschuldigten sollen dabei etwa 2,7 Millionen Euro erbeutet haben.

Der Prozess gegen Daniela Klette beginnt am 25. März im Staatsschutzsaal des Oberlandesgerichts Celle. Ein letztes Lebenszeichen von Garweg gab es im vergangenen Jahr, als er sich in einem achtseitigen Brief aus dem Untergrund an Freunde und an seine in Hamburg lebende Familie wandte.

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