Hunderte bei Gegendemo

Rechte fordern „Remigration jetzt“ auf großem Banner


Aktualisiert am 15.03.2025 – 17:42 UhrLesedauer: 2 Min.

Neonazi-Demo in Essen: Rechtsextreme erfordern am Samstag massiven Polizeieinsatz. (Quelle: Justin Brosch)

In Essen prallen am Samstag rechtsextreme Proteste auf breite Gegenwehr. Gleichzeitig stellt ein Hochrisikospiel zwischen Rot-Weiss Essen und Dresden die Polizei vor Herausforderungen.

Am Samstag (15. März) steht die Stadt Essen vor großen Herausforderungen. Eine Neonazi-Demonstration und ein Hochrisikospiel von Rot-Weiss Essen gegen Dresden erfordern massive Polizeieinsätze. Die Polizei sorgt mit einem Großaufgebot für Sicherheit. Zusätzlich finden mehrere Demonstrationen gegen die rechte Kundgebung statt.

Um 13 Uhr startete die Versammlung der neuen Neonazi-Gruppe „Jung und Stark (JS)“ in der Nähes des Hauptbahnhofs. Die Gruppe, die offen mit der Reichsflagge posiert, macht unter dem Motto „Für mehr deutschen Wohnraum sofortige Remigration“ mobil. Auf Bannern forderten die Rechtsextremen: „Remigration jetzt“. Die Polizei rechnete mit etwa 100 Teilnehmern. Bis zum Nachmittag sei die Demonstration ohne außergewöhnlichen Vorkommnisse verlaufen, teilte eine Polizeisprecherin t-online mit.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa sei es jedoch zu Gewalt zwischen Demonstranten und Polizisten gekommen. Teilnehmer hätten versucht, Polizeisperren zu durchbrechen und dabei vereinzelt auch die Einsatzkräfte attackiert, sagte eine Polizeisprecherin. Welcher Seite die Angreifer zuzuordnen seien, müsse noch ermittelt werden.

Das Bündnis „Essen stellt sich quer“ kritisierte hingegen eine „massive Polizeigewalt“. Der Protest gegen die Demonstration von Rechten sei von der Polizei „gezielt behindert, verschleppt und brutal unterdrückt“ worden. Mehrere Teilnehmer der Demonstration seien durch den Polizeieinsatz verletzt worden, einer Person sei ein Finger gebrochen worden. Die Polizei hatte dazu nach eigenen Angaben zunächst keine Erkenntnisse.

Zahlreiche Menschen demonstrierten am Samstag gegen den Aufmarsch der rechtsextremen Gruppe. So haben sich die Initiative „Zusammen gegen Rechts Essen“ sowie Aktivisten aus der Klimabewegung ab 12 Uhr auf dem Hirschlandplatz versammelt, um ein Zeichen gegen rechte Hetze zu setzen. „Wir lassen nicht zu, dass sich Neonazis hier wohlfühlen“, sagte ein Sprecher der Initiative am Samstag. Er gehe davon aus, dass sich auch Rechtsextreme von Rot-Weiss Essen und Dynamo Dresden in den Aufmarsch mischen.

Denn neben den Demonstrationen ist das Fußballspiel zwischen Rot-Weiss Essen und Dynamo Dresden um 14 Uhr im Stadion an der Hafenstraße gestartet. Die ausverkaufte Partie wurde von der Polizei als Hochrisikospiel eingeschätzt, da es bei Spielen von Dynamo Dresden zuvor häufiger zu Ausschreitungen und rassistischen Vorfällen kam. Erst am vergangenen Wochenende haben Anhänger des Klubs den Gästeblock im Aachener Stadion verwüstet. Bei der Anreisephase der Gästefans aus Dresden sei es zu keinen außergewöhnlichen Vorkommnissen gekommen, teilte die Polizei mit.

Um einen reibungslosen Ablauf des Spieltags zu sichern, hat die Polizei ein bewährtes Verkehrskonzept entwickelt. Für Zugreisende stehen Shuttlebusse am Stadion bereit, um die Gästefans direkt nach dem Spiel zum Bahnhof zu bringen. Die Maßnahmen zielen darauf ab, ein Aufeinandertreffen der verschiedenen Fangruppen zu verhindern und die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.

Ein Polizeisprecher sagte zu „Radio Essen“: „Möglichen gewalttätigen Auseinandersetzungen wird die Polizei entschlossen entgegentreten und Straftäter konsequent verfolgen.“ Aufgrund der Verkehrslage sind Fanmärsche rund um das Stadion untersagt, routinemäßige Straßensperren werden jedoch eingerichtet.

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