Der Goldpreis hat diese Woche einen Rekord geknackt und liegt bei 2.500 Dollar. Ein Goldbarren ist damit mehr als 1 Million Dollar wert. Ein guter Zeitpunkt, Gold zu verkaufen?

Seit mehreren Monaten geht es für den Goldpreis stetig nach oben. Nun hat er einen neuen Rekord aufgestellt. Am Dienstag kostete eine Feinunze Gold, das sind etwa 31,1 Gramm, an der Londoner Edelmetallbörse rund 2.530 US-Dollar – umgerechnet etwa 2.280 Euro.

Privatanleger, die Gold im Tresor haben, können sich also über Höchstwerte freuen. Ein Barren von 100 Gramm kam auf einen Wert von 8.130 Dollar (etwa 7.300 Euro). Noch imposanter werden die Beträge, wenn man sich die Barren ansieht, die die Notenbanken in der Regel in ihren Tresoren lagern haben, allen voran die Deutsche Bundesbank.

Nach der amerikanischen Federal Reserve verfügt Deutschlands Notenbank über den zweitgrößten Bestand an Goldbarren der Welt. Ein solcher Barren wiegt gut 12,6 Kilogramm. Am Tag des Preisrekords war einer der Barren damit knapp mehr als eine Million Dollar (etwa 900.000 Euro) wert.

Gold gilt offiziell als Währungsreserve. Ende 2023 besaß die Bundesbank stolze 267.773 Goldbarren. In den Tresoren schlummert damit ein gigantischer Wert von 267.773.000.000 – 267,7 Milliarden – US-Dollar. Das ist in etwa so viel wie das Bruttoinlandsprodukt Portugals im Jahr 2023.

Dabei lagert mehr als die Hälfte der Goldbarren der Bundesbank in Tresoren in Frankfurt am Main. Der Rest ist bei den Notenbanken in New York und London verwahrt. Die beiden Metropolen gelten als Großhandelsplätze für Gold – dort könnte man das Edelmetall also im Notfall schnell zu Geld machen.

Wer sein Gold jetzt verkauft, kann vermutlich Gewinne mitnehmen. Diese sind zwar steuerfrei, sofern Sie das physische Gold, also Barren oder Münzen, länger als ein Jahr besessen haben. Ob sich ein Verkauf für Sie jedoch lohnt, hängt von individuellen Faktoren ab. Sie könnten einen Verkauf erwägen, wenn:

Haben Sie jedoch seinerzeit Gold nicht als Geldanlage, sondern eher aus Gründen der Absicherung gekauft – also um in unsicheren Zeiten ruhiger zu schlafen oder eine inflationssichere Anlage im Tresor zu wissen –, sollten Sie gut abwägen und aufs Bauchgefühl hören.

Wie am Aktienmarkt gilt auch für den Goldpreis: Eine sichere Prognose gibt es nicht. Finanzexperten verschiedener Banken und Vermögensverwalter sehen jedoch die Möglichkeit, dass der Goldpreis weiter klettern könnte. Als Gründe angeführt werden unter anderem:

Sollte sich die Lage jedoch beruhigen, halten manche auch eine Korrektur für denkbar. Grundsätzlich ergibt sich der Goldpreis aus Angebot und Nachfrage, wobei sich das Angebot nicht beliebig ausweiten lässt, da Gold mühsam abgebaut werden muss. Stärkste Nachfrager sind laut World Gold Council die Schmuckindustrie, gefolgt von professionellen Investoren und Zentralbanken.

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