Die Warenhauskette Globus trennt sich von mehreren Standorten. Demnach verkauft der Konzern fünf Filialen an den Konkurrenten Kaufland. Schon länger war über diesen Schritt spekuliert worden.

Bereits seit Wochen war in Branchenkreisen darüber gerätselt worden: Jetzt hat das Management beim Warenhauskonzern Globus den Verkauf mehrerer Filialen bekannt gegeben. Laut Pressemitteilung trennt sich das Familienunternehmen nach Verlusten von fünf seiner bisher 65 Filialen in Deutschland.

Demnach gehen die betroffenen Häuser an den Konkurrenten Kaufland. Nach Globus-Angaben gehören die Geschäfte in Bedburg bei Köln, Chemnitz, Essen, Neubrandenburg und Wesel dazu. Der Verkauf müsse allerdings noch vom Bundeskartellamt genehmigt werden, heißt es weiter.

Die Globus-Geschäftsführung versicherte, dass alle Arbeitsplätze erhalten bleiben sollen. Der neue Betreiber habe dies zugesagt. Über die Verkaufsentscheidung habe die Geschäftsführung die Belegschaft und Handelspartner am Donnerstagvormittag informiert.

Der Grund, die entsprechenden Standorte zu veräußern: Kunden sollen das Verkaufskonzept nicht in dem Maße angenommen haben, wie zuvor erhofft. Neben einem Lebensmittelvollsortiment bietet Globus dort wie in all seinen Märkten auch eigene Gastronomie, Bäckerei und Metzgerei an. Es habe sich aber gezeigt, dass sich die nun zum Verkauf stehenden Warenhäuser „nicht wirtschaftlich betreiben lassen“, teilte eine Unternehmenssprecherin mit.

Bereits vor Wochen hatten Einzelhandelsexperten Kaufland als möglichen Übernahme-Kandidaten ins Spiel gebracht. Nun bestätigte Thomas Hewer, Sprecher der Globus-Geschäftsführung, die Verkaufspläne: „Mit Kaufland haben wir einen potenziellen Nachfolger gefunden, dessen Konzept ideal zu den Anforderungen der jeweiligen Standorte passt, der die Nahversorgung weiter sicherstellt und Arbeitsplätze erhält.“

Im April 2021 hatte die Handelskette Globus die Übernahme einiger Häuser der insolventen Warenhauskette Real verkündet. Ein Globus-Vertreter nannte dies seinerzeit eine „Jahrhundertchance“. So stieg die Zahl der eigenen Markthallen, wie der Einzelhändler aus dem Saarland werbewirksam seine Standorte bezeichnet, von 49 auf 65.

Um die teils in die Jahre gekommenen Gebäude des heruntergewirtschafteten Real-Vollsortimenters auf Vordermann zu bringen, sollen an den einzelnen Orten bis zu 20 Millionen in die Sanierung geflossen sein, schildern Branchenkenner. Auch Kaufland hatte damals etliche Filialen des mittlerweile abgewickelten Unternehmens Real übernommen.

Von Plänen, sogar sieben Globus-Märkte loszuwerden, berichtete im Juni dieses Jahres das Branchenblatt „Lebensmittel Zeitung“. Als potenzieller Käufer stehe Kaufland in den Startlöchern. Das Magazin „Business Insider“ bestätigte gleichzeitig darüber, dass für Filialen Käufer gesucht würden. Grund dafür seien die wirtschaftlichen Entwicklungen, die weit hinter den Erwartungen seit dem Erwerb 2021 und 2022 zurückliegen.

Globus mit Sitz in St. Wendel im Saarland betreibt bundesweit zurzeit noch 65 Warenhäuser. Nach eigenen Angaben beschäftigt der 1928 als Kolonialwarengeschäft gegründete Konzern im Familienbesitz heute rund 20.000 Menschen.

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