
Letztes Auto aus Dresden
Nach 24 Jahren: VW beendet eine Ära
16.12.2025 – 10:48 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein ID.3 markiert das Ende der Autoproduktion von VW in Dresden. Nach 165.500 Fahrzeugen ist Schluss. Doch das Werk verschwindet nicht. Was nun aus dem Standort wird.
Ein roter VW ID.3 markiert das Ende einer Ära: In der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden läuft nach fast einem Vierteljahrhundert das letzte Auto vom Band. Damit endet die Fahrzeugproduktion an einem der ungewöhnlichsten VW-Standorte.
Laut Volkswagen Sachsen soll der letzte Wagen als Ausstellungsstück im Werk bleiben. Er wurde von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterschrieben. Insgesamt sind in Dresden seit der Eröffnung mehr als 165.500 Fahrzeuge gebaut worden.
Die Gläserne Manufaktur nahm 2001 ihren Betrieb auf. Produziert wurde zunächst der VW Phaeton, ein Oberklassemodell, dessen Fertigung 2016 endete. Mit dem Start des e-Golf im Jahr 2017 wurde Dresden zum ersten Volkswagen-Standort, der vollständig auf Elektromobilität umstellte. Seit 2021 lief dort ausschließlich der ID.3 vom Band.
Über die Jahre zog das Werk auch prominente Kunden an. Neben Weltstar Udo Lindenberg holten auch der Schauspieler und Kabarettist Wolfgang Stumph und Boxer Axel Schulz ihren VW Phaeton persönlich in Dresden ab. Auch der Papst fuhr 2006 einen in der Gläsernen Manufaktur hergestellten Phaeton. Im Jahr 2023 wurden zudem zwei ID.3 an den Vatikan übergeben.
Mit dem Produktionsende beginnt ein neuer Abschnitt. Ab Januar 2026 soll die Gläserne Manufaktur umgebaut werden, aber als Auslieferungsstandort erhalten bleiben. Dafür haben Volkswagen, der Freistaat Sachsen und die Technische Universität Dresden eine strategische Partnerschaft vereinbart.
Geplant ist ein Innovationszentrum für zentrale Technologiefelder wie Künstliche Intelligenz, Robotik, Mikroelektronik und Chipdesign. Die TU Dresden will künftig fast die Hälfte der Flächen nutzen. Die rund 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen vorerst weiterhin in Dresden beschäftigt bleiben.