Ähnlich wie Puma hatte auch Nike in den letzten Monaten mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Der Aktienkurs war im vergangenen Jahr um über 20 Prozent gefallen. Dennoch gibt es in jüngster Zeit positive Signale: Foot Locker, das über 60 Prozent seines Umsatzes mit Nike-Produkten erzielt, berichtete von einer gestiegenen Nachfrage nach neuen Nike-Artikeln, insbesondere nach Basketballkleidung. Analysten werten dies als Zeichen dafür, dass der Turnaround bei Nike „Gestalt annimmt“.

Analysten sind sich einig, dass es noch zu früh sei, um von einem möglichen Turnaround bei Puma zu sprechen. Um sich für die Zukunft zu rüsten, setzt das Unternehmen auf das „Nextlevel“-Programm, eine Kombination aus strategischen Investitionen, einer stärkeren Markenpositionierung und der Expansion in neue Märkte. So will das Unternehmen 300 Millionen Euro in Digitalisierung und Infrastruktur investieren, um seine Prozesse effizienter zu gestalten.

„Wir müssen unseren aktuellen Kostentrend angehen und haben bereits wichtige Maßnahmen ergriffen, um die Situation mit unserem ‚Nextlevel‘-Programm zu verbessern“, sagte Arne Freundt in einer Pressemitteilung. Er wolle die Marke „Puma“ hochwertiger positionieren, um Schuhe und Textilien nicht mit so hohen Rabatten verkaufen zu müssen wie in der Vergangenheit, und den Marktführern Nike und Adidas mehr Konkurrenz zu machen.

Zudem sucht das Unternehmen gezielt nach neuen Märkten, um zusätzliche Umsatzpotenziale zu erschließen. Diese Maßnahmen seien notwendig, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und die Position von Puma im globalen Markt zu festigen, so Freundt. Langfristig soll die operative Marge bis 2027 auf 8,5 Prozent steigen. Doch bis dahin müssen Anleger Geduld haben – und die aktuellen Verluste aussitzen.

Kurzfristig bleibt die Unsicherheit hoch, da die Märkte auf die jüngsten Entwicklungen bei Puma empfindlich reagiert haben. Anleger müssen sich darauf einstellen, dass weitere Kursrückgänge möglich sind, insbesondere, solange die wirtschaftlichen Herausforderungen in den USA und China anhalten und sich das Sparprogramm des Unternehmens noch nicht positiv auf die Bilanz auswirkt.

Langfristig habe Puma durchaus das Potenzial, sich zu erholen. Angesichts des aktuellen Kurssturzes von über 20 Prozent sind sich die Experten allerdings uneinig: Während die einen den starken Kurseinbruch als Überreaktion und Kaufgelegenheit werten, warnen andere vor möglichen weiteren Risiken.

Letztlich sollten Anleger ihre persönliche Risikobereitschaft abwägen. Wer langfristig investiert, könnte vom aktuellen Abschlag profitieren, während Anleger mit kurzfristigen Renditeerwartungen vorsichtiger agieren sollten.

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