Gestrandete Astronauten landen auf der Erde

Ihre Rückkehr beginnt mit einer Überraschung


Aktualisiert am 19.03.2025 – 07:56 UhrLesedauer: 3 Min.

Zwei NASA-Astronauten sind nach neunmonatiger Verzögerung durch eine Starliner-Panne sicher zur Erde zurückgekehrt. Die Landung erfolgte per SpaceX-Kapsel.

Nachdem sie wegen einer Raumschiff-Panne rund neun Monate länger als ursprünglich geplant auf der Internationalen Raumstation ISS ausharren mussten, sind zwei US-Astronauten zurück auf der Erde gelandet.

Suni Williams und Barry Wilmore landeten mit einer „Crew Dragon“-Raumkapsel der Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk im Meer vor der Küste des US-Bundesstaates Florida, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. Mit dabei waren auch ihr US-Kollege Nick Hague und der russische Kosmonaut Alexander Gorbunow. Rund 17 Stunden zuvor hatte die Kapsel von der ISS abgedockt.

Bei der Rückkehr der Astronauten gab es auch eine Überraschung: Ihre Raumkapsel wurde bei der Landung im Wasser von einer Gruppe Delfinen begrüßt. Zahlreiche Tiere schwammen um die Kapsel und das Bergungsschiff herum, wie auf den Bildern der Live-Übertragung zu sehen war. Kommentatoren der Nasa scherzten in der Liveübertragung, die „süßen“ Meeressäuger seien ein „ehrenamtlicher Teil des Bergungsteams“.

„Willkommen daheim“, hieß es dann aus dem Kontrollzentrum. „Was für ein Trip“, entgegnete der US-Astronaut Nick Hague, der ebenfalls mit in der Kapsel saß und als Kommandant der sogenannten „Crew 9“ fungierte. „Ich sehe eine Kapsel voller Grinsen über beide Ohren.“ Die Landung sei „wunderschön“ gewesen, sagte Nasa-Manager Joel Montalbano. „Es ist großartig, dass wir die „Crew 9″ wieder zu Hause haben.“

Auf dem Bergungsschiff wurden die vier Raumfahrer aus dem „Crew Dragon“ dann herausgeholt: erst Hague, dann Gorbunow, dann Williams und zuletzt Wilmore – alle lächelnd, winkend und mit hochgestreckten Daumen. Im Anschluss sollten sie medizinisch untersucht und nach Houston zurückgeflogen werden.

Williams und Wilmore waren Anfang Juni zur ISS gekommen und sollten eigentlich nur rund eine Woche dort bleiben. Aufgrund von technischen Problemen mit ihrem „Starliner“-Raumschiff entschied die Nasa aus Sicherheitsgründen jedoch, das vom US-Konzern Boeing entwickelte Raumschiff leer zur Erde zurückfliegen zu lassen.

Im September flogen dann mit Hague und Gorbunow nur zwei anstatt der ursprünglich geplanten vier Raumfahrer in einem „Crew Dragon“ zur ISS
– so blieben zwei Plätze frei für Williams und Wilmore.

Die 59-jährige Williams und ihr 62-jähriger Kollege Wilmore waren zuvor schon mehrfach im All gewesen. Sie gelten als erfahrene Astronauten. Bei Hague und Gorbunow war es von Anfang an so geplant, dass sie ein halbes Jahr auf der Raumstation bleiben. Bei Williams und Wilmore waren es nach Nasa-Angaben letztlich 286 Tage. Die „Crew 9“ habe an Bord der ISS insgesamt 900 Stunden in Forschung investiert und 150 wissenschaftliche Experimente gemacht, hieß es.

Die Umplanung bedurfte einiger der kniffligsten Entscheidungen in der Geschichte der Nasa: So musste neben der Sicherheit der Astronauten als höchster Priorität auch bedacht werden, dass sie an Bord der ISS zusätzliche Vorräte wie Lebensmittel und Hygiene-Artikel verbrauchen. Außerdem waren sie durch den verlängerten Aufenthalt intensiverer Strahlung ausgesetzt als ursprünglich veranschlagt.

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