Newsblog zum Jahreswechsel
Jugendliche schießen Rakete auf Obdachlosen – Tat gefilmt
Aktualisiert am 01.01.2025 – 11:59 UhrLesedauer: 22 Min.
In der Silvesternacht ereigneten sich in den deutschen Städten zahlreiche Zwischenfälle. Die Polizei in Berlin zieht eine positive Zwischenbilanz. Alle Informationen im Newsblog.
11.58 Uhr: In der Silvesternacht hat eine 86-jährige Frau die Polizei gerufen, weil sie einen Einbruch in ihrer Wohnung in Schwetzingen vermutete. Beim Eintreffen der Beamten stellte sich jedoch heraus, dass die Seniorin „aufgrund altersbedingter Einschränkungen und beginnender Demenz“ den Jahreswechsel nicht bewusst wahrgenommen hatte. Die Geräusche, die sie gehört hatte, stammten demnach nicht von einem Einbruch, sondern von Feuerwerkskörpern auf der Straße.
Zur Sicherheit wurde die Wohnung durchsucht, aber kein Einbruch oder Schaden festgestellt, teilte die Polizei mit. Die Frau konnte so beruhigt ins neue Jahr starten.
11.42 Uhr: Die Polizei in Kiel ist in der Nacht von einer größeren Menschengruppe attackiert worden, als die Beamten den Einsatz eines Notarztes absichern wollten. Kurz vor Mitternacht sei bei der Polizei ein Notruf wegen eines Herzinfarktes im Stadtteil Gaarden eingegangen. Weil im Hintergrund aufgeregte Stimmen zu hören waren, fuhren zwei Streifenwagen los, nachdem der Notarzt verständigt worden war.
Die Streifenwagen seien vor dem Notarzt eingetroffen und von etwa 70 bis 80 Menschen angegangen worden. Verstärkung sei angerückt. Die Hausbewohner hätten sich über die Anwesenheit der Polizei beschwert und erklärt, sie wollten nur den Notarzt. Letztlich waren sieben Streifenwagen und zwei Einsatzgruppen vor Ort, mit insgesamt 26 Beamten. Es sei unter Diensthund- und Pfeffersprayeinsatz gelungen, dem Notarzt die Arbeit zu ermöglichen.
11.40 Uhr: In der Silvesternacht sind drei Kinder in München durch Feuerwerkskörper schwer verletzt worden, darunter ein Kleinkind. Ein Zwei- und ein Elfjähriger erlitten demnach Verbrennungen an Hand, Hals und Gesicht, teilte die Feuerwehr mit. Ein 14-Jähriger habe sich Teile der Hand mit einem Böller weggesprengt. Die drei Verletzten wurden demnach in Kliniken gebracht. Die Vorfälle ereigneten sich den Angaben zufolge unabhängig voneinander. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.
11.35 Uhr: Jugendliche haben am Silvesterabend am Bonner Hauptbahnhof mit einer Silvesterrakete gezielt auf einen schlafenden Obdachlosen geschossen. Der Mann habe einen Schock erlitten, teilte die Polizei am Neujahrsmorgen mit. Die Verdächtigen sollen die Attacke mit einem Mobiltelefon gefilmt haben.
Drei der vier Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren seien nach einer Auswertung der Überwachungskameras bei der Fahndung der Bundespolizei erkannt und gestellt worden. Sie müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.
10.14 Uhr: In Dresden sind Mitarbeiter des Rettungsdiensts in der Silvesternacht angegriffen worden. Sie seien kurz nach Mitternacht während eines Einsatzes auf dem Theaterplatz mit Feuerwerkskörpern beschossen und bedroht worden, teilte die Feuerwehr mit. Dabei soll eine größere Gruppe gegen den Rettungswagen getreten haben. Erst durch das Eingreifen der herbeigerufenen Polizei konnte die Versorgung einer Patientin ermöglicht werden. Verletzt wurde dabei niemand.
10.09 Uhr: Die Berliner Polizei hat während der Böllerei in der Silvesternacht mindestens 390 Menschen wegen unterschiedlicher Straftaten festgenommen. Nach einer vorläufigen Bilanz seien 15 Polizisten und eine Einsatzkraft der Feuerwehr verletzt worden, teilte Innensenatorin Iris Spranger der Deutschen Presse-Agentur mit.
10 Uhr: Bei einem durch Feuerwerk in Brand geratenen Balkon in Kerpen bei Köln ist die Feuerwehr massiv bei den Löscharbeiten behindert worden. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte sei noch immer Pyrotechnik auf die Hausfassade abgefeuert worden, teilte die Polizei im Rhein-Erft-Kreis mit. Es mussten viele Polizeikräfte hinzugezogen werden, um die Löscharbeiten zu ermöglichen. Die Wohnung sei danach nicht mehr bewohnbar gewesen.