Bericht über hohen Aufwand

Baerbocks Syrienreise: Fünf Flugzeuge und Millionen-Kosten?


11.01.2025 – 00:36 UhrLesedauer: 2 Min.

Außenministerin Annalena Baerbock steigt auf dem Flughafen von Damaskus aus einem A400M der Luftwaffe. (Quelle: Jörg Blank)

Die Syrienreise von Außenministerin Annalena Baerbock soll mehrere Millionen Euro gekostet haben. Der Betrag kommt vorwiegend durch den Einsatz mehrerer Flugzeuge zusammen.

Die Reise von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zu den neuen Machthabern in Syrien hat offenbar hohe Kosten verursacht und die Bundeswehr vor erhebliche logistische Herausforderungen gestellt. Laut Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) waren insgesamt fünf Flugzeuge für den Besuch zum Einsatz.

Die Ministerin flog dem Bericht zufolge zunächst mit einem Regierungs-Airbus A319 nach Zypern. Von dort ging es mit einem Militärtransporter des Typs A400M weiter nach Syrien. Ein Vorauskommando war laut SZ bereits mit einem weiteren A400M in das Krisengebiet gereist, während eine dritte A400M als Ersatzmaschine bereitstand. Es sollen 40 Flugstunden bei den Transportmaschinen angefallen sein. Zusätzlich sei ein Militärtransporter C130J eingesetzt worden, um Spezialkräfte zu transportieren. Dieser absolvierte allein 17 Flugstunden auf einer Route zwischen Frankreich, Deutschland und Syrien.

Insgesamt sollen nach Angaben aus Bundeswehrkreisen 24 Flüge durchgeführt worden sein. Dabei wurden mehr als 100 Personen eingesetzt, um die Reise abzusichern. Die Sicherheitslage in Syrien wird weiterhin als äußerst angespannt bewertet. Eine Flugstunde mit dem A400M wird laut Bericht der SZ auf etwa 50.000 Euro geschätzt, bei dem Airbus A319 sind es rund 30.000 Euro pro Stunde. Allein der Airbus-Flug nach Zypern und zurück dauert etwa acht Stunden. Der Einsatz dieser beiden Flugzeuge würde bereits 2,5 Millionen Euro ausmachen.

Das Auswärtige Amt verteidigt gegenüber der Zeitung die Reise als außenpolitisch notwendig. Der Besuch habe an einem „entscheidenden Zeitpunkt für die weitere Entwicklung Syriens“ stattgefunden, hieß es. Baerbock war gemeinsam mit ihrem französischen Amtskollegen Jean-Noël Barrot nach Damaskus gereist, um Gespräche über die politische Zukunft Syriens zu führen.

Das Verteidigungsministerium wollte auf Anfrage aber keine exakten Zahlen nennen. Ein Sprecher erklärte, dass sich die Flugkosten nicht pauschal berechnen ließen, da sie von zahlreichen Faktoren wie Personaleinsatz, Flugplatzgebühren und Wartungskosten abhängen. Offizielle Angaben zu den eingesetzten Maschinen wurden mit Verweis auf die militärische Sicherheit ebenfalls nicht gemacht. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ außerdem berichtet, plant ein weiteres Regierungsmitglied eine Reise nach Syrien. Der organisatorische Aufwand soll dabei jedoch deutlich reduziert werden.

Der Besuch in Damaskus war nicht frei von diplomatischen Spannungen: Der syrische Rebellenführer Ahmed al-Scharaa verweigerte Baerbock den Handschlag, begrüßte jedoch den französischen Außenminister.

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