Auf der Ferieninsel Teneriffa hat die spanische Polizei die Suche nach dem vermissten Briten Jay Slater eingestellt. Doch es gibt neue Hinweise.

Nachdem die spanische Polizei zwei Wochen lang erfolglos mit Spürhunden, Hubschraubern und Drohnen gefahndet hat, ist die Suche nach dem seit dem 17. Juni vermissten Briten Jay Slater offiziell beendet worden. Die Behörden sehen es als unwahrscheinlich an, dass der 19-Jährige noch lebendig auf der kanarischen Insel gefunden werden kann. Die Guardia Civil ermittelt dennoch weiter in dem Fall. Laut einem Bericht der BBC soll es neue Hinweise geben.

Einer von Slaters engsten Freunde hat britischen Medien Einzelheiten eines Telefonats verraten, das er noch kurz vor dessen Verschwinden in den Bergen von Teneriffa stattfand. Brad Hargreaves sagte in einem Fernsehinterview, dass er seinen Freund während des Telefonats auf Kies ausrutschen hörte und ihn ermutigte, ein Taxi zu bestellen, nachdem sie festgestellt hatten, dass er sich meilenweit von ihrer gemeinsamen Unterkunft entfernt hatte.

Slater war den Berichten zufolge nach einer Party-Nacht nicht in die gemeinsam mit seinem Freund gemietete Ferienwohnung im Bergdorf Masca zurückgekehrt. Während sein Freund heim ging, soll sich der Maurer-Lehrling einer Gruppe neuer Bekannter angeschlossen haben, um weiterzufeiern. Sein letzter bekannter Aufenthaltsort war der Rural de Teno Park im Norden der Kanarischen Insel – etwa elf Stunden Fußmarsch von seiner Unterkunft entfernt. Hier lesen mehr zu den Ermittlungen.

Slaters Familie möchte nicht aufgeben und die Suche fortführen. In einer Stellungnahme bedankte sich die Mutter des Vermissten bei den Behörden. „Worte können den Schmerz und die Qualen, die wir erleben, nicht beschreiben“, hieß es in dem Statement. „Er ist unser wunderbarer Junge, der sein ganzes Leben noch vor sich hat, und wir wollen ihn einfach nur finden“.

Auch ein bekannter britischer TV-Detektiv, Mark Williams-Thomas, hat sich in den Fall eingeschaltet. Er reiste nach Teneriffa, um bei der Suche zu helfen. Williams-Thomas riet der Familie in einem Beitrag auf X nun dazu, Spendengelder zu nutzen, um weitere Experten in dem Fall anzuheuern. Auf einer Crowdfunding-Seite hat die Familie bereits über 50.000 Euro gesammelt.

Ein weiterer inoffizieller Hinweis kam vor Ort von einem Amateurdetektiv, dem Kletterer Paul Arnott, der sich auf TikTok zu dem Fall äußerte: Es sei eine Sonnenbrille gefunden worden, die derjenigen ähnelt, die Jay zuletzt trug. Sie sei in der Nähe der Stelle entdeckt worden, an der sein Mobiltelefon zuletzt geklingelt hat.

Sowohl seine Familie als auch Freunde reisten nach Slaters Verschwinden nach Teneriffa, um bei den Suchmaßnahmen zu helfen. In den sozialen Netzwerken wurden später zahlreiche falsche Informationen und Gerüchte verbreitet, unter anderem Falschmeldungen über einen angeblichen Fund von Jays Leiche.

„Wir wissen über die Verschwörungstheorien und Spekulationen in den sozialen Medien und auf manchen Webseiten“, schrieb Jay Slaters Mutter in ihrer Stellungnahme. „Wir können diese nur als abscheulich bezeichnen, die negativen Kommentare sind für unsere Familie äußerst belastend.“

Die spanische Insel Teneriffa ist bekannt für ihre Schönheit, aber auch für ihre gefährlichen Bergregionen.

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