„Nach unzähligen schlaflosen Nächten“
Beliebte Brauerei aus dem Münchner Umland macht dicht
08.12.2025 – 19:38 UhrLesedauer: 2 Min.
Das Bier wird in München gerne getrunken. Doch wirtschaftlich scheint es nicht zu laufen – weshalb eine Marke bald für immer verschwinden wird.
Schock für Bierfans in München und Oberbayern: Die Brauerei Isarkindl stellt ihren Betrieb ein. „Nach langem Überlegen, vielem Hin und Her und unzähligen schlaflosen Nächten haben wir uns dazu entschlossen, unser Brauereiprojekt einzustellen“, schreiben die Gründer Simon Klur und Rainer Pieknik auf Instagram.
Beide haben sich nach eigenen Angaben 2014 im Rahmen eines Innovationswettbewerbs der Technischen Universität München (TUM) kennengelernt. 2016 machten sie sich dann selbstständig und begannen ihr „Märzen Schmankerl“ sowie ein Helles zu vertreiben.
Isarkindl sitzt zwar in Freising, das Bier von Klur und Pieknik wird aber auch in München selbst gerne getrunken. Im vergangenen Sommer machten die Inhaber beispielsweise mit ihrem Biertruck auf dem Marienplatz Halt und schenkten ihr Bier beim Christopher Street Day (CSD) aus. Zudem wird das Bier bis heute in vielen Märkten in München verkauft, auch in manchen Kneipen in der Landeshauptstadt landet es im Glas.
Damit wird wohl schon bald Schluss sein. Die Inhaber begründen das Aus ihrer Brauerei mit stetig sinkenden Verkaufszahlen. Sie schreiben auf Instagram, dass sie während der Corona-Pandemie so viel Bier verkauft hätten wie noch nie – seitdem seien die Zahlen stetig rückläufig. Weiter heißt es: „Leider machte nicht zuletzt dieses Jahr deutlich, dass der Handel – in unserer Größenordnung – mehr kostet als er uns einbringt.“ Ein Festhalten an der Situation sei deshalb „nicht mehr zu rechtfertigen“.
Nur vom Direktvertrieb und Veranstaltungen konnten die beiden offenbar auch nicht leben. In dem Post schreiben sie, dass sie eine gewisse Menge an Bier produzieren müssten, um es nicht für „absurd“ hohe Preise verkaufen zu müssen. Die restlichen Lagerbestände sollen jetzt zeitnah in München und Freising abverkauft werden.
Klur werde sich danach aus dem Unternehmen zurückziehen. Pieknik hingegen wolle die Kneipe von Isarkindl, das Sammamera in Freising, sowie den Biertruck weiterbetreiben. Ausgeschenkt wird bei beidem aber künftig ein anderes Bier. Von welcher Brauerei das stammen wird, ist noch nicht bekannt.
