Die CDU hat die AfD am Sonntag bei der Landtagswahl in Sachsen knapp geschlagen. Jetzt sollten sie mit seiner Hilfe zusammenarbeiten, denkt Matthias Berger.

Matthias Berger will bei der großen Politik im Freistaat Sachsen ein Wörtchen mitreden. Der 56-Jährige war bislang Oberbürgermeister in Grimma, der viertgrößten Stadt Sachsens. Er trat für die Freien Wähler als Spitzenkandidat in Sachsen an – und gewann in seinem Wahlkreis das Direktmandat, während seine Partei den Einzug in den Landtag mit 2,2 Prozent klar verfehlte. Er habe sich jedoch noch nicht entschieden, ob er das Mandat annehme oder Grimmas Oberbürgermeister bleibe, sagte er der „Bild“.

Der Wahlgewinner in Sachsen ist Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU. Ihm steht eine schwierige Regierungsbildung mit mindestens zwei Koalitionspartnern bevor. Wählen muss er zwischen SPD, Grüne oder BSW. Die AfD scheidet aus, mit ihr will die Partei nicht zusammenarbeiten.

Oberbürgermeister Berger hat jedoch einen anderen Vorschlag für die Regierungsbildung. Die CDU soll eine Minderheitsregierung mit ihm bilden, dem einzigen Freien Wähler. Das Konstrukt soll dann von der AfD toleriert werden. Das sei „die letzte Chance für die CDU, bürgerlich-konservativ aufzutreten“, sagte Berger der „Bild“.

Dabei will er der Vermittler zwischen den beiden Parteien sein. „Ich kenne keine Brandmauern. Eine gute Idee ist eine gute Idee, egal von wem“, erklärte Berger.

Dem widerspricht der Bundeschef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger. Wenn Berger das Mandat für die Freien Wähler annehme, müsse er sich an das Kooperationsverbot mit der AfD halten. Das lässt Berger jedoch offenbar unberührt. Er sei parteilos und kein Mitglied der Freien Wähler, betonte er.

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