„Weil dann ganz viele Leute ranzoomen“

Voyeurismus? Deutsche Nationalspielerin packt aus

05.02.2025 – 18:03 UhrLesedauer: 2 Min.

Lena Oberdorf: Die DFB-Frauen kämpfen im Sommer um den EM-Titel. (Quelle: IMAGO/osnapix / Titgemeyer)

Lena Oberdorf spricht über einen beunruhigenden Aspekt im Frauenfußball: Voyeurismus. Sie berichtet von unerwünschten Blicken und Manipulationen.

In ihrem Podcast „Popcorn und Panenka“ diskutiert die derzeit verletzte Lena Oberdorf vom FC Bayern mit Co-Moderatorin Rena Schwabl, warum Frauen nach Fouls schneller aufstehen als Männer – und offenbart eine Theorie. „Weil dann ganz viele Leute ranzoomen, wenn man liegt“, so Oberdorf.

Oberdorf schildert eine konkrete Szene, die sie besonders verstört hat: „Ich hatte mal ein Video, da saß in Wolfsburg ein Typ auf der Tribüne, der mit seinem Handy rangezoomt hat, als sich die Girls gedehnt haben.“ Sie selbst fühle sich mehreren Blicken ausgesetzt, darunter auch den von Spannern, und erklärte: „Ich denke mir manchmal, wenn ich auf dem Boden liege: Das ist eine unvorteilhafte Position.“

Schwabl fragte sie, ob sich Spielerinnen wirklich darüber Gedanken machen. Oberdorf antwortete: „Nein, ich erzähle nur Müll.“ Aber an ihrer Theorie hält sie fest: „Wir liegen nicht so viel auf dem Boden, weil wir weiterspielen wollen. Aber das andere ist bei mir auch ein Thema geworden.“

Diese Vorfälle beschränken sich dabei nicht nur auf das Spielfeld. Oberdorf berichtet von ihren Erlebnissen in sozialen Medien. Auf Plattformen wie TikTok tauchen hunderte bearbeitete Videos von ihr auf. Szenen, in denen sich Oberdorf den Schweiß mit ihrem hochgezogenen Shirt aus dem Gesicht wischt, werden mit suggestiver Musik unterlegt. „Da denke ich mir: ‚Puh, weiß ich nicht…'“

Besonders besorgniserregend: Mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellte Clips zeigen sie in verfremdeten Szenarien, etwa in einer gefälschten Kuss-Szene mit ihrer früheren Wolfsburger Teamkollegin Jule Brand.

„In fiktiven Storys wird man zum Objekt. Da ziehe ich Jule zurück und mache mit der rum“, sagte Oberdorf. Die 23-Jährige macht deutlich, dass sie sich gegen diese Form der digitalen Manipulation wehrt. „Es reicht! KI ist schlimm und sieht sehr echt aus. Bitte hört damit auf.“

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