Mordprozess in Essen

Frau erstochen: Kinder waren in der Wohnung

24.03.2025 – 15:43 UhrLesedauer: 2 Min.

Der Angeklagte und seine Verteidigerin im Gerichtssaal: Der 31-Jährige soll seine Frau erstochen haben, weil diese sich von ihm trennen wollte. (Quelle: Socrates Tassos/imago-images-bilder)

In Gelsenkirchen wurde eine Mutter in ihrer Wohnung getötet. Der Ehemann steht nun in Essen vor Gericht. Die Anklage lautet auf Mord.

Die Kinder des Paares, ein acht Monate alter und ein dreijähriger Sohn, waren während der Tat anwesend. Zu Beginn des Prozesses erklärte der Angeklagte, er könne sich an die Tat nicht erinnern, bestritt sie jedoch nicht. In einer von seiner Verteidigerin verlesenen Erklärung sagte er: „Ich habe unser aller Leben brutal zerstört.“

Und weiter: „Wenn ich an die Tat denke, ist es so, als wenn ich nichts sehe und nichts höre.“ Selbst reden wollte der Angeklagte nicht. Er wurde aber wiederholt von Weinkrämpfen geschüttelt.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass ein Streit den Auslöser für die tödliche Tat darstellte. Der 31-Jährige soll nicht akzeptiert haben, dass seine Frau sich von ihm trennen wollte. In ihrem letzten Moment trat er ihr aus „deutlicher Verachtung“ noch ins Gesicht und auf die Brust, so die Anklage weiter.

Das Paar war zwar nicht nach deutschem Eherecht, aber seit 2020 nach Roma-Ritus verheiratet und lebte erst seit wenigen Wochen in Gelsenkirchen. Der Angeklagte berichtete von wiederkehrenden heftigen und körperlichen Auseinandersetzungen in ihrer Ehe. „Ich musste immer mit ihr streiten, damit sie selbstverständliche Sachen tut – wie kochen oder putzen“, ließ der Mann die Richter am Essener Landgericht wissen.

Nach dem Verbrechen flüchtete der Mann mit dem Auto Richtung Belgien, wurde aber beim Grenzübertritt festgenommen. Die Kinder ließ er allein in der Wohnung zurück. Mit einem Urteil wird Anfang Mai gerechnet.

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