In Schwalmstadt zog eine Frau eine Waffe vor einer Polizeistation. Nun ist klar: Die Waffe war ein Spielzeug.

Eine Frau ist in Schwalmstadt von Beamten erschossen worden. Zuvor hatte sie vor einer Polizeiwache eine Waffe gezogen. Nun wurde bekannt, dass es sich um eine Soft-Air-Waffe handelte. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Marburg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Sachverständige des hessischen Landeskriminalamts in Wiesbaden kamen zu diesem Ergebnis.

Softairwaffen verschießen kleine Kugeln aus Kunststoff und sind nicht lebensbedrohlich, sehen aber echten Waffen oft sehr ähnlich. Bereits zuvor hatten Ermittler erklärt, dass es sich bei der Waffe um keine scharfe Waffe handelte. Welche Art von Waffe die Frau genau bei sich hatte, war zunächst unklar geblieben.

Unklar bleibt weiterhin, ob die 20-Jährige auf die Beamten geschossen hat. „Die Untersuchungen gestalten sich sehr umfangreich“, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Waffe werde vollständig untersucht, um alle Eventualitäten auszuklammern oder zu bestätigen.

Die polizeibekannte wohnsitzlose Frau war den Ermittlern zufolge bereits in der Nacht vor den tödlichen Schüssen wegen Verdachts auf Trunkenheit am Steuer sowie unerlaubtem Entfernen vom Unfallort aufgefallen. Nach einer Blutentnahme auf der Polizeistation wurde sie entlassen und erschien am frühen Donnerstagmorgen vergangener Woche wieder mit ihrem Auto vor der Polizeistation.

Als sich drei Polizeibeamte und eine Polizeibeamtin dem Fahrzeug näherten, stieg sie aus dem Wagen und richtete kurz darauf eine Schusswaffe auf die Beamten. Daraufhin eröffneten die Polizisten das Feuer. Trotz sofortiger Erste-Hilfe-Maßnahmen erlag die Frau noch im Rettungswagen ihren Verletzungen.

Eine Obduktion ergab, dass sie von mindestens zwei Kugeln getroffen wurde und an inneren Verletzungen sowie hohem Blutverlust verstarb. Gegen die vier beteiligten Polizeibeamten wurde ein übliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Totschlags eingeleitet. Die genauen Umstände des Einsatzes sowie weitere Hintergründe werden derzeit vom LKA ermittelt.

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