Der brasilianische Flugzeugbauer Embraer testet ein neues automatisches Startsystem für seine Maschinen. Fliegen wir künftig ganz ohne Piloten?

Der Autopilot gehört zum Fliegen schon lange dazu. Gerade auf längeren Flügen entlastet es den Piloten, führt aber auch zu mehr Sicherheit und Effizienz beim Fliegen. Neuere Flugzeuge sind inzwischen sogar mit einem automatischen Landesystem ausgestattet.

Nun geht der brasilianische Flugzeugbauer Embraer sogar noch einen Schritt weiter. Der Hersteller will seine Flugzeuge demnächst auch mit einem automatischen Startsystem ausrüsten, wie etwa CNN berichtet.

Mit dem neuen System namens „E2 Enhanced Take Off System“ sollen nicht nur die Piloten entlastet, sondern auch die Sicherheit beim Fliegen erhöht werden. „Das System ist besser als die Piloten“, so Patrice London, leitender Ingenieur bei Embraer. „Das liegt daran, dass es jedes Mal auf die gleiche Weise funktioniert.“ Laut London ist das System so präzise, dass es bei 1.000 Starts zu keinen Abweichungen kommt.

Die erhöhte Präzision beim Startvorgang ermögliche auch einen früheren Abflug und eine steilere Steigrate, ohne das Risiko eines sogenannten Tail Strikes. Das ist eine in der Luftfahrt gefährliche Situation, bei der das Heck des Flugzeugs die Landebahn berührt. Dies geschieht in der Regel, wenn das Flugzeug während des Starts oder der Landung in einem zu steilen Winkel nach oben geneigt ist.

Trotzdem könne das System einen Piloten nicht ersetzen, wie Luis Carlos Affonso, Vize-Chefingenieur bei Embraer, betont. Fällt das System aus, müsse der Pilot die Kontrolle über das Flugzeug wieder übernehmen – so wie beim normalen Autopiloten.

Embraer hat bereits mit den Testflügen begonnen und strebt Zulassungen durch die jeweiligen Luftfahrtbehörden bereits im Jahr 2025 an. Dann sollen die mit dem automatischen Startsystem ausgerüsteten Maschinen zunächst von ausgewählten Flughäfen starten.

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