Teures Missgeschick

Touristen wollen nach Frankfurt – und landen am falschen Flughafen


14.12.2024 – 17:27 UhrLesedauer: 2 Min.

Passagiere steigen in eine Maschine von Ryanair am Flughafen in Hahn (Archivbild): Der Airport ist rund eineinhalb Stunden von Frankfurt am Main entfernt. (Quelle: IMAGO / Dreamstime)

Eine britische Reisegruppe denkt, sie würde nach Frankfurt am Main fliegen. Doch bei ihrer Buchung übersehen die Mitglieder ein kleines, aber entscheidendes Detail.

Eine Gruppe britischer Touristen hat bei einer Reise nach Deutschland eine böse Überraschung erlebt. Wie das britische Boulevardmagazin „Daily Mail“ berichtet, wollten Bridget Brown sowie ihr Ehemann und zwei Freunde Anfang des Monats nach Frankfurt fliegen, um die dortigen Weihnachtsmärkte zu besuchen. Doch bereits am Flughafen London Stansted stellten sie mit Entsetzen fest, dass ihr Flug nicht nach Frankfurt am Main, sondern zum Flughafen Frankfurt-Hahn ging.

Dieser liegt rund 120 Kilometer und eineinhalb Autostunden entfernt von der hessischen Metropole im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Die 48-jährige Hebamme wirft der Fluggesellschaft Ryanair daher nun vor, sie bewusst getäuscht zu haben. Laut ihrer Aussage habe auf der Buchungswebsite „ganz klar“ Frankfurt gestanden, während der Zusatz „Frankfurt-Hahn“ lediglich an der Seite erwähnt wurde. „Wir haben uns nichts dabei gedacht, als wir das gesehen haben“, sagte sie der „Daily Mail“.

So wie offenbar auch etliche weitere Passagiere der Maschine. Als sie den Flieger bestiegen hätte, sei ihr klar geworden, dass buchstäblich jeder denselben Fehler gemacht hatte. Als Brown und ihre Begleiter das Flugzeug bestiegen, sei ihnen klar geworden, dass buchstäblich jeder denselben Fehler gemacht hatte. „Dutzende von Menschen waren sich überhaupt nicht bewusst, dass wir mitten ins Nirgendwo flogen.“ Nach der Landung in Hahn suchte die Gruppe verzweifelt nach einer Möglichkeit, Frankfurt am Main zu erreichen.

Da eine Zugfahrt über drei Stunden gedauert hätte, versuchten viele Passagiere, Mietwagen zu organisieren. Diese waren jedoch alle ausgebucht. „Der Flughafen war wie ein Schuhkarton“, beschrieb Brown. „Es war einfach kein Ort, an den irgendjemand gehen würde, der nicht in Hahn wohnt. Da ist nichts. Wir fühlten uns mitten im Nirgendwo gestrandet.“

Schließlich habe sie den Fahrer eines Großraumtaxis gefunden, der anbot, sie für 350 Euro nach Frankfurt zu fahren. Daraufhin sei sie zurück in den Flughafen gegangen und habe die erstbesten Leute gefragt, ob sie sich das Taxi und damit auch die Kosten teilen wollten. Letzendlich hätten sie insgesamt 700 Euro für die Hin- und Rückfahrt bezahlt. „Wir mussten Geld berappen, das wir für Geschenke und ähnliches ausgeben wollten“, klagte sie.

Aus ihrer Sicht sei es irreführend, dass Ryanair den Flughafen Hahn als Frankfurt-Hahn bewirbt, obwohl dieser weit von der Mainmetropole entfernt liegt. „Es sollte als Flug nach Hahn beworben werden, nicht nach Frankfurt. Besonders zu dieser Jahreszeit, wenn die Leute mit ihren Lieben zu den Weihnachtsmärkten fahren. Uns wurde etwas falsch verkauft“, kritisierte sie die irische Billigfluggesellschaft.

Ryanair hatte im Jahr 2002 vor dem Kölner Oberlandesgericht (OLG) durchgesetzt, den ehemaligen US-amerikanischen Luftwaffenstützpunkt offiziell als „Frankfurt-Hahn“ bewerben zu dürfen. Ursprünglich hatten die Richter entschieden, dass die Bezeichnung irreführend sei. Doch nach einigen Monaten änderten sie ihre Meinung. Seit der Übernahme durch den Trierer Immobilienentwickler Triwo im Jahr 2023 heißt der Flughafen offiziell eigentlich nur noch Hahn-Airport.

Aktie.
Die mobile Version verlassen