Branche steht vor Problemen
Großer Baustoffhändler meldet Insolvenz an
13.11.2024 – 18:47 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Familienunternehmen mit zwölf Filialen in Deutschland muss Insolvenz anmelden. Doch die Aussichten des Baustoffhändlers scheinen gut auszusehen.
Die Fliesen-Zentrum Deutschland GmbH, ein Anbieter von Fliesen, Baustoffen und Natursteinen mit Sitz in Föhren bei Trier, hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Laut „BI Medien“ ist das Unternehmen beim Amtsgericht Wittlich in ein Eigenverwaltungsverfahren gegangen, um sich angesichts finanzieller Schwierigkeiten zu sanieren. Die Baukrise und die allgemeine Zurückhaltung in der Baubranche hätten die wirtschaftliche Lage des Familienunternehmens erheblich verschärft.
Das Unternehmen, das deutschlandweit zwölf Filialen im Groß- und Einzelhandel betreibt, sei durch die schwache Marktlage im Hochbau belastet worden. Dazu habe eine anspruchsvolle SAP-Systemeinführung und ein Umzug in ein neues Zentrallager die Situation verschlimmert, erklärte der zuständige Insolvenzverwalter. Diese internen Probleme seien jedoch mittlerweile überwunden, und man sehe sich bereits wieder auf Wachstumskurs.
Unter der Leitung des Sanierungsexperten Ingo Grünewald von der Kanzlei Professor Schmidt aus Trier soll das Unternehmen nun stabilisiert und für eine bessere Marktposition aufgestellt werden. Die Gehälter der Mitarbeitenden seien über das Insolvenzgeld vorerst bis Januar 2025 abgesichert, so der Insolvenzverwalter.
Geschäftsführer Johannes Friedrich zeigte sich optimistisch und betonte die Chancen der Eigenverwaltung: „Die Eigenverwaltung bietet uns dafür den rechtlichen Rahmen, um unsere Maßnahmen eigenverantwortlich und bei laufendem Geschäftsbetrieb umzusetzen.“ Die Familie Friedrich führt das Unternehmen in fünfter Generation.
Die Fliesen-Zentrum Deutschland GmbH ist das jüngste Beispiel für eine steigende Zahl an Insolvenzen in der Baubranche, die vor allem den Hochbau und insbesondere den Wohnungsbau betrifft. So hatte unter anderem die Gröner Group GmbH im November und die Helma-Gruppe bereits im März dieses Jahres Insolvenz angemeldet.