Wettbewerbsübergreifend gelang ihnen aus den vergangenen fünf Spielen mit dem 4:0 am Samstag gegen den VfB Stuttgart nur ein Sieg. Gegen Leverkusen (1:1) sowie in Frankfurt (3:3) hatten die Münchner sich jeweils mit einem Unentschieden zufriedengeben müssen. Aus dieser Ergebniskrise droht nun eine Systemkrise zu werden.

So weit wollte Joshua Kimmich nicht gehen und verteidigte den Ansatz seines Trainers im Grundsatz. Der Spielverlauf sei jetzt eigentlich kein 4:1 gewesen, sagte Kimmich und merkte gleichzeitig an: „Aber trotzdem war es eine verdiente Niederlage. Es ist teilweise Harakiri, was wir gemacht haben.“

Dass ausgerechnet Flick Kompanys Bayern fürs Erste entzauberte, war aus bayerischer Sicht eine bittere Pointe dieses missratenen Abends in Barcelona. Flick wollte am Mittwochabend „überhaupt nicht von Genugtuung“ sprechen. Viel lieber wolle er „positiv nach vorne schauen“ und führte aus, wie „stolz“ er auf seine neue Mannschaft sei.

Flick hätte Kompanys Engagement als sein Nachfolger in München nämlich beinahe verhindert. Warum? Weil die Bayern-Granden Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge nach einer monatelang erfolglosen Trainersuche und den Absagen einiger prominenter Kandidaten sich intern für eine Rückkehr des einstigen Sextuple-Trainers starkgemacht hatten.

Nach t-online-Informationen gab es dann auch ein Telefonat zwischen Flick und Eberl, bei dem sie sehr konkret über eine mögliche Rückkehr sprachen. Davon berichtete auch „Sport Bild“, schrieb sogar, dass Flick anschließend davon ausgegangen sei, der neue Trainer der Münchner zu werden, und schon entsprechende Kaderpläne schmiedete. Dass sich Eberl anschließend dann einfach gar nicht mehr bei ihm meldete, missfiel Flick sehr, wie t-online erfuhr. Verständlich: Flick nach dem vermeintlich konstruktiven Bewerbungsgespräch weder fix zu- noch abzusagen, ist nämlich alles andere als die feine Verhandlungsart.

Inhaltlich ist Eberls Entscheidung, von Flick abzurücken, allerdings nachvollziehbar. Schließlich verfolgte er zu diesem Zeitpunkt bereits andere und vor allem eigene Pläne: Zuerst mit einem möglichen Verbleib von Thomas Tuchel und dann schließlich mit Kompany.

Aktie.
Die mobile Version verlassen