Nach 127 Jahren

Letzte „Echte Salzburger Mozartkugel“ vom Band gerollt


Aktualisiert am 23.01.2025 – 16:48 UhrLesedauer: 2 Min.

Ein Symbol für Salzburg und seinen berühmtesten Bürger: Die Mozartkugel (Symbolbild). (Quelle: IMAGO/Manfred Segerer/imago)

Aus Salzburg kommen keine „Echten Salzburger Mozartkugeln“ mehr. Die letzten Produktionsanlagen wurden geschlossen.

Sie gehört zu Salzburg wie der berühmte Komponist und die Festspiele: die Mozartkugel. Die Süßigkeit aus Schokolade, gefüllt mit Nugat, Pistazien sowie Marzipan und mit Goldpapier umwickelt, wird seit fast 140 Jahren in der Geburtsstadt des musikalischen Genies produziert. Doch für einen Hersteller ist nun Schluss: Der Produktionsstandort der „Echten Salzburger Mozartkugeln“ wurde endgültig geschlossen.

Die Firma Salzburg Schokolade, Inhaber der Marke Mirabell, zu der auch die Kugeln gehören, hatte bereits 2021 Insolvenz angemeldet. Das Werk wurde von einer in Rumänien ansässigen Unternehmensgruppe übernommen. Doch auch den neuen Besitzern gelang es nicht, aus den roten Zahlen zu kommen. Wie der österreichische „Kurier“ berichtet, seien hohe Kosten für Rohstoffe und Verpackungsmaterialien sowie Energie die Hauptgründe gewesen. Im Juni 2024 stand dann fest: Das Werk im Salzburger Vorort Grödig wird geschlossen.

Der Grundstein für die Firma Salzburg Schokolade wurde im Jahr 1897 gelegt. Die Geschichte begann in Salzburg mit einer kleinen Süßwarenfabrik, die 1948 aus Platzgründen nach Grödig an den heutigen Standort verlegt wurde. 1975 ging das Unternehmen in den Besitz von Suchard über, später bekannt als Interfood, Kraft Food und schließlich Mondelez.

1994 verkaufte Mondelez die Anteile an die Familie Pöll, schloss jedoch einen Vertrag mit Salzburg Schokolade zur Herstellung von Mozartkugeln, Mozarttalern und ähnlichen Produkten. Der Großkonzern blieb Eigentümer der Marke und behielt sämtliche Rechte an der Mirabell Mozartkugel, einschließlich Rezepturen, Marken und Vertrieb. Geschäftsführer Friedrich Pleil muss nun die Firma abwickeln. Dazu gehört auch, die teilweise sehr alten Maschinen zu verkaufen.

Wie der „Kurier“ berichtet, könnten die Leckereien an einem anderen Ort weiter produziert werden; wo genau, steht aber nicht fest. „Wir arbeiten intensiv daran, dass die Produktion der Mirabell-Produkte ohne Unterbrechung weiterlaufen kann. Nach sorgfältiger Prüfung unserer Produktionsmöglichkeiten haben wir in unserem europäischen Netzwerk eine Lösung gefunden, die die zukünftige Herstellung unserer Marke Mirabell sichert“, heißt es aus dem österreichischen Management des Unternehmens. Im Gespräch sind Produktionsanlagen in Polen oder Tschechien.

Die Mirabell-Mozartkugeln sind aber nicht die einzigen in Österreich. So werden die „Original Mozartkugeln“ von der österreichischen Konditorei Fürst hergestellt, erkennbar an blauer Alufolie und dem Porträt des Komponisten. Die Firma Reber aus Bayern produziert ebenfalls Mozartkugeln.

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