„Habe ich nicht vorausgesehen“

Filmstar Ralph Fiennes legt ungewöhnliches Geständnis ab


18.11.2024 – 06:51 UhrLesedauer: 2 Min.

Ralph Fiennes: In „Konklave“ spielt er einen Kardinal, der die Papstwahl organisieren muss. (Quelle: IMAGO/R4924_italyphotopress)

Er gehört seit Jahren zu den gefragtesten Charakterdarstellern des Kinos. Dabei hatte Ralph Fiennes eigentlich ganz andere Pläne.

Mit seinen Auftritten in modernen Klassikern wie „Grand Budapest Hotel“ oder „James Bond – Spectre“ wurde er zu einem der Größten seines Fachs: Doch der britische Schauspieler Ralph Fiennes hatte keine Filmkarriere im Sinn, als er in den Achtzigern als junger Mann seine ersten Rollen am Theater übernahm. Das hat er jetzt erstmals öffentlich gemacht.

„Shakespeare am Theater war der Grund dafür, dass ich Schauspieler werden wollte“, sagte Fiennes der Deutschen Presse-Agentur in London. „Ein Leben als Filmdarsteller habe ich nicht vorausgesehen. Das gehörte nicht zu meinen Ambitionen“, so der 61-Jährige. Eine ungewöhnliche Ansage angesichts der Tatsache, dass Fiennes seit rund 40 Jahren gut von der Schauspielerei lebt – und seit seinem Auftritt in „A Dangerous Man: Lawrence After Arabia“ Kinorollen übernimmt.

In Vatikan-Thriller „Konklave“, der auf dem gleichnamigen Roman von Robert Harris basiert und in dieser Woche im Kino startet, spielt Fiennes einen Kardinal, der die Papstwahl organisieren muss, während er selbst eine Glaubenskrise durchmacht. „Konklave“ sei zwar ein Kammerspiel, das schon fast Elemente von Shakespeare habe. „Aber nicht eine Minute lang hat es sich wie Theater angefühlt“, betonte Fiennes. „Das ist pures Kino.“

Fiennes lobte dafür Regisseur Edward Berger. Der in Wolfsburg geborene Filmemacher habe „den Sinn fürs Kino“. Berger, der mit der Schauspielerin Nele Mueller-Stöfen verheiratet ist und mit den gemeinsamen zwei Kindern in Berlin lebt, hatte bereits in den vergangenen Jahren im Ausland für Furore gesorgt: 2022 mit seiner Version von „Im Westen nichts Neues“ und zuvor unter anderem mit gefeierten Serien wie „The Terror“ oder „Patrick Melrose“.

Insbesondere der Unterschied zur Bühne mache das Filmgeschäft so interessant, findet Fiennes. Dass in den berühmten Cinecittà-Studios in Rom die Sixtinische Kapelle und andere Kulissen authentisch nachgebildet wurden, kam Fiennes entgegen. „Wenn man ans Filmset kommt, will man sich nicht wie im Theater fühlen“, sagte er. „Man will sich fühlen, als sei man in einer realen Welt und werde dabei gefilmt.“

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