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Zahl der Ferienwohnungen in Eimsbüttel erreicht Rekordhoch


16.01.2025 – 16:23 UhrLesedauer: 2 Min.

Airbnb-Logo vor einer Wohnung mit vielen Klingeln (Symbolbild): In Stadtteilen wie der Sternschanze sind Ferienwohnungen besonders stark vertreten. (Quelle: Political Moments/imago-images-bilder)

Die Zahl der Ferienunterkünfte in Hamburg-Eimsbüttel ist drastisch gestiegen. Die Linksfraktion fordert angesichts der Wohnungsnot schärfere Gesetze. Doch das Bezirksamt sieht sich ausreichend ausgestattet.

Im Hamburger Bezirk Eimsbüttel hat die Zahl der registrierten Ferienwohnungen einen neuen Höchststand erreicht. Seit 2019 ist die Zahl der registrierten Ferienunterkünfte auf 2.652 gestiegen – ein Anstieg von 128,81 Prozent. Allein im vergangenen Jahr gab es einen Zuwachs um 28,24 Prozent. Diese Zahlen gehen aus einer Kleinen Anfrage der Linksfraktion in der Bezirksversammlung hervor. Besonders betroffen sind die Stadtteile Hoheluft-West, Eimsbüttel und die Sternschanze.

Mikey Kleinert, Mitglied der Bezirksversammlung Eimsbüttel und Sprecher der Linksfraktion, zeigt sich alarmiert: „Immer mehr Wohnraum wird als Ferienwohnung verwertet. Angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt ist das nicht länger hinnehmbar.“

Besonders kritisch sieht die Linksfraktion die wirtschaftlichen Vorteile für Anbieter. „Das Anbieten von Ferienwohnungen ist in vielen Fällen einfacher und lukrativer als alternative Modelle wie die Untervermietung oder die Nutzung als WG“, so Kleinert.

Die aktuelle Rechtslage erlaubt Vermietern, bis zu 50 Prozent der Wohnfläche dauerhaft oder die gesamte Wohnung für bis zu acht Wochen im Jahr als Ferienunterkunft anzubieten. Diese Regelungen seien laut Kleinert zu lasch und würden häufig ausgenutzt. „Wir brauchen dringend eine gesetzliche Nachschärfung, die Wohnraum als Ferienwohnung unattraktiv macht“, fordert er.

Zwischen Januar 2024 und Januar 2025 wurden im Bezirk 28 Anzeigen wegen illegaler Ferienwohnungen registriert, in deren Folge 139 Verfahren eingeleitet wurden. Trotz der Zahlen sieht das Bezirksamt die vorhandenen Ressourcen für die Kontroll- und Durchsetzungsaufgaben als ausreichend an.

Die Linksfraktion ist anderer Meinung. Kleinert kritisiert: „Mittlerweile gibt es sogar Coachings, die zeigen, wie Wohnraum für Plattformen wie Airbnb oder ähnliche Anbieter gewinnbringend zweckentfremdet werden kann.“

Die Linksfraktion fordert daher nicht nur schärfere Gesetze, sondern auch mehr Personal, um die Einhaltung der Regeln besser kontrollieren zu können. „Wohnraum muss wieder für die Menschen verfügbar werden – und nicht für Touristen“, betont Kleinert abschließend.

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