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Der 1. FC Köln siegt in Kaiserslautern und ist Winterkönig vor Weihnachten. Platz eins nach der Hinrunde – damit war vor zwei Monaten nicht zu rechnen.

Der 1. FC Köln setzt ein letztes Ausrufezeichen vor Weihnachten. Das 1:0 beim 1. FC Kaiserslautern befördert die Geißböcke auf Platz eins in der 2. Bundesliga. Auch, weil der FC in den vergangenen sieben Spielen 19 von 21 Punkten geholt und zum vierten Mal in Folge ohne Gegentor auswärts gewann – das gelang noch nie in der Vereinsgeschichte.

Was für eine Geschichte, nachdem der FC Ende Oktober nach zwei bitteren Niederlagen noch tief in der Krise gesteckt hatte. Seitdem blieb der FC in allen neun Pflichtspielen inklusive des DFB-Pokal ungeschlagen. In Deutschland nennt man den Tabellenführer nach der Hinrunde „Herbstmeister“ – doch beim FC wird Österreichisch gesprochen. Mit Trainer Gerhard Struber, dem Siegtorschützen Dejan Ljubicic und Routinier Florian Kainz – und in Österreich heißt dieser Titel „Winterkönig“.

Als Winterkönige gehen die Geißböcke also als Favorit auf den Aufstieg in die Rückrunde. Am Sonntag konnte der FC erstmals beweisen, dass er diesem Druck standhalten kann. Denn als Tabellenzweiter war Köln erstmals in dieser Saison einer der Gejagten in der Liga – und gewann erstmals in dieser Saison gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte. Es gibt also gute Gründe in Köln, unter dem Weihnachtsbaum nicht nur Geschenke zu finden, sondern auch die Zuversicht für ein erfolgreiches Jahr 2025. Das fanden auch die Spieler und Verantwortlichen nach dem Spiel beim FCK.

Florian Kainz: „Es war nicht das beste Spiel zum Anschauen, aber wir sind sehr froh, dass wir jetzt als Winterkönig in die Pause gehen. Das gibt uns ein echt gutes Gefühl und den Glauben, dass es funktioniert, so wie wir spielen und das Team zusammenhält. Wir haben Erfahrung und Qualität auf dem Platz, können gut wechseln. Jeder haut sich voll rein und versucht, die Führung über die Runden zu bringen. Natürlich müssen wir die Umschaltsituationen noch besser ausspielen und cleverer sein, das steht außer Frage. Aber wir sollten es genießen, dass wir solch einen Lauf hingelegt haben. Wie wir den Freistoß ausgespielt haben, war mehr oder weniger Freestyle. Linton hatte eine super Tiefe und hat super geflankt. Wir lassen uns da immer wieder was einfallen. Natürlich freue ich mich jetzt auf die freien Tage – aber so, wie es gerade gelaufen ist, hätte es gerne auch weitergehen können.“

Timo Hübers: „Winterkönig klingt gut. Wenn man mal den Blick in den Rückspiegel wirft, vor zwei Monaten war das vielleicht nicht ganz erwartbar – da war Gewitter über Köln, jetzt scheint wieder ein wenig die Sonne. Zumindest für zwei Wochen. Dann geht es ins Trainingslager, da scheint hoffentlich auch die Sonne. Es gilt, dranzubleiben und genau da weiterzumachen, wo wir vor der Winterpause aufgehört haben. Wir haben heute ein Tor nach einem Standard gemacht und die Standards selbst richtig gut weg verteidigt. Wir haben es nicht zugelassen, dass Kaiserslautern die ganz großen Powerplay-Phasen hatte. Wir sind auch in dem Punkt weiter, dass wir uns noch mehr pushen, uns für die kleinen Dinge feiern, was jedem Einzelnen auf dem Platz hilft. Nur so geht es, solche eng umkämpften Spiele auf unsere Seite zu ziehen. Jetzt kann man sagen: ‚Glück‘ und ‚Zufall‘ – aber ich glaube, die Entwicklung der letzten Wochen gibt uns recht.“

Marvin Schwäbe: „Was wir für eine Motivation an den Tag legen, alles weg zu verteidigen, ist momentan Extraklasse. So gewinnen wir gerne immer 1:0. Wenn wir sehen, wo wir vor zehn Wochen standen… Jetzt sieht man, wo wir hin können. Jetzt haben wir alles in der eigenen Hand. Wir haben uns bewiesen, was in uns steckt. Die Herbstmeisterschaft ist schön, aber wir werden uns darauf nicht ausruhen. In der Vorbereitung werden wir sehen, dass wir alles aufarbeiten und schauen, was wir noch besser machen können. Aber natürlich ist es schön, so zu überwintern.“

Christian Keller: „Vor Weihnachten ist ein Punkt, um mal kurz innezuhalten. Wir freuen uns sehr, dass uns hier noch einmal ein Dreier gelungen ist in einem schwierigen Auswärtsspiel. Wir wissen aber alle, wie der Fußball funktioniert und dass wir im neuen Jahr weiter gewinnen müssen. Darauf richtet sich der Fokus. Dieses Spiel gibt uns jetzt eine schöne Botschaft für Weihnachten und ein gutes Gefühl für das neue Jahr, wenn es am 3. Januar wieder losgeht. Dann haben wir zwei Wochen Zeit, um den nächsten sehr, sehr ambitionierten Gegner zu schlagen.“

Gerhard Struber: „Ich war das erste Mal hier am Betzenberg. Die Stimmung sucht seinesgleichen. Bei uns ist es immer fulminant, aber auch hier. Ein fetter Dank an unsere Fans, es ist nicht selbstverständlich, dass so viele immer wieder mitreisen. Es war sehr umkämpft und ein Spiel, das zu viele Ping-Pong-Momente hatte. Wir haben es aber immer wieder geschafft, zu richtig guten Umschaltmomenten zu kommen. Wir hatten gute Torchancen. Es hat Momente gegeben, wo du hier was weg verteidigen musst, aber es war nichts Hochkarätiges dabei. Es war einmal mehr eine sehr stabile Leistung. Dass wir effizient sind, beweisen wir schon seit Längerem. In Summe ein verdienter Sieg aufgrund der Chancen, auch wenn man sich den xG-Wert anschaut.“

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