Gleich bei sieben Bayern-Profis laufen am Saisonende die Verträge aus – darunter auch die der drei Kapitäne. Bayern droht ein Worst-Case-Szenario.

Wo die Prioritäten des FC Bayern momentan liegen, das stellte Sportdirektor Christoph Freund zuletzt unmissverständlich klar. „Wir sind sehr happy mit der aktuellen Mannschaft und verspüren keinen Druck, etwas machen zu müssen, weil die Jungs wirklich gut performen und sich gut entwickeln. Wir haben also keinen Druck für die Winter-Transferperiode“, sagte Freund am Rande des Champions-League-Spiels gegen Benfica Lissabon (1:0) bei DAZN.

„Wichtig ist, das ist ein Thema, dass einige wichtige Spieler Vertragskonstellationen haben, die nicht mehr so lange gelten. Darauf ist der Fokus ausgerichtet, da führen wir Gespräche.“ Und das ist auch dringend nötig. Denn gleich bei sieben Profis laufen die Verträge bereits zum Saisonende aus. t-online gibt einen Überblick, bei wem genau und nennt den aktuellen Stand.

Manuel Neuer: Aus der Nationalelf ist der 38-Jährige nach der Heim-EM bereits zurückgetreten. Folgt mit der laufenden Saison jetzt also auch seine Abschiedstournee im Klubfußball? Er selbst hatte das im Zuge seines DFB-Rücktritts klar verneint und dem „Kicker“ gesagt: „Ich gehe nicht in die Saison, um danach Tschüss zu sagen!“ Unter anderem mit dem zweiten Champions-League-Finale dahoam in München nach 2012 hat er in dieser Saison noch große Ziele. Neuer selbst sowie sein Umfeld gehen betont gelassen mit der Zukunftsfrage um. Dem Vernehmen nach ist die klare Tendenz, dass es auch danach für ihn beim FC Bayern noch mal für ein Jahr weitergeht – mindestens.

Thomas Müller: Auch der Vizekapitän verabschiedete sich nach der Heim-EM aus der Nationalelf. Und auch bei ihm wird bereits über ein mögliches Karriereende am Saisonende spekuliert. Entsprechende Fragen blockt der 35-Jährige aber konsequent ab. Stattdessen verfolgt auch er mit dem FC Bayern lieber weiter ambitionierte sportliche Ziele. Die späte Revanche für das 2012 in München verlorene Champions-League-Finale steht dabei ganz oben.

Müller ist momentan zwar nur noch Ergänzungsspieler, trotzdem hat er nach wie vor eine enorm wichtige Rolle in der Mannschaft. Seine Zukunft nach dieser Saison ist allerdings ungewiss. Alles scheint möglich zu sein: Eine Vertragsverlängerung, ein letztes Auslandsabenteuer oder der direkte Übergang in die Karriere nach der Karriere. Das Amt des Außenministers übt er beim Rekordmeister ohnehin schon jetzt aus.

Joshua Kimmich: Die Zukunft des dritten Kapitäns der Bayern ist ebenfalls weiter ungeklärt. Dabei drängte Sportvorstand Max Eberl bereits im Frühjahr vergeblich auf eine Entscheidung („man könnte sich auch zum Verein committen“ – mehr dazu lesen Sie hier). Nachdem im Sommer sogar ein möglicher Verkauf von Kimmich im Raum stand, hat sich der 29-Jährige unter Vincent Kompany nicht nur seinen Platz im zentralen Mittelfeld zurückerobert, sondern sich dort wieder nahezu unverzichtbar gemacht. In der Nationalelf ist er zum Kapitän aufgestiegen. Auch bei Bayern soll Kimmich ein Gesicht der Zukunft sein, wie Eberl nun mehrfach betonte.

Kimmich könnte im Sommer aber auch ablösefrei wechseln und hat dementsprechend andere interessante Optionen – unter anderem der FC Barcelona mit Cheftrainer Hansi Flick und Manchester City mit Teammanager Pep Guardiola sollen an ihm interessiert sein. Schockiert er die Bayern am Ende mit seinem Abschied? Nach t-online-Informationen ist der FC Bayern nach wie vor Kimmichs erster Ansprechpartner bei seinen Zukunftsplanungen. Nach einer bislang starken Hinrunde ist er dabei in einer extrem guten Verhandlungsposition. Mit möglichen und vom Aufsichtsrat gewünschten Gehaltseinsparungen vonseiten der Bayern könnte es da ziemlich schwierig werden.

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