Wie schon in London werden Kane und Dier auch beim Viertelfinalrückspiel der Bayern gegen Arsenal im Fokus stehen. Der Erfolg der gesamten Saison steht dabei auf dem Spiel.

Als die Bayern-Stars nach dem Liga-Sieg am Samstag gegen Köln (2:0) vor die Fankurve traten, hallten ihnen lautstarke „Europapokal“-Rufe entgegen. Dass die Profis das als klaren Auftrag verstanden, bestätigte auch Thomas Müller. „Man hat, als wir vor der Fankurve standen, die Energie der Jungs und Mädels gesehen. Die fiebern dem Mittwoch enorm entgegen. Genauso wie wir auch!“, sagte der 34-Jährige mit leuchtenden Augen. „Da hat man schon erkannt, hey, hier geht es um etwas ganz Wichtiges.“

Dieses Motto gab auch Stadionsprecher Stephan Lehmann direkt nach dem Abpfiff mit Blick auf das Viertelfinalrückspiel gegen Arsenal vor. Am Mittwochabend, rief Lehmann ins Mikrofon, gehe es um alles, dann heiße es: „Do or die.“ Harry Kane nahm dieses Bild bei der Pressekonferenz am Dienstagmittag auf und sagte: „Wir wollen die Saison am Leben erhalten.“ Nach dem vorzeitigen Pokal- und Meisterschafts-K.-o. ist das nur noch in der Champions League als letzte verbliebene Titelchance möglich.

Derbyfeeling bei Kane und Dier

Die Hoffnungen dabei ruhen dabei auch und vor allem ausgerechnet auf den beiden englischen Nationalspielern in den Reihen der Münchner: Stürmerstar Kane und Abwehrspieler Eric Dier.

Die beiden, die jahrelang gemeinsam für Arsenals Stadtrivalen und Erzfeind Tottenham Hotspur spielten, standen auch schon beim Hinspiel (2:2) und ihrer Rückkehr nach London im Mittelpunkt und produzierten echtes Derbyfeeling. Beide wurden von den Fans nämlich bei jedem Ballkontakt konsequent ausgepfiffen und mit Schmähgesängen bedacht. „Das ist doch normal. Genau das habe ich auch erwartet“, sagte Dier. „Ich mag diese Dinge im Fußball, das ist etwas, das ich genieße.“ Dier ließ sich davon jedenfalls nicht aus der Ruhe bringen.

Kane, der personifizierte Arsenal-Schreck, schlug mit seinem 15. Treffer im 20. Spiel gegen die Gunners mal wieder eiskalt zu. Und ließ die Fans mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 zumindest kurzzeitig verstummen. Damit gaben sie Anlass zu einem seltsamen Moment der Stille im Stadion, in dem aufgrund einer Sanktion der Uefa keine Auswärtsfans der Bayern zugelassen waren.

„In der Champions League ist noch alles möglich“

Beim Rückspiel in München soll und wird sich die Atmosphäre nun aber grundlegend ändern. „Wir freuen uns sehr auf das zweite Spiel mit unseren Fans“, sagte Dier. „Ich bin mir sicher, dass das unglaublich werden und uns sehr helfen wird.“ Im t-online-Interview sagte er kürzlich bereits: „In der Champions League ist noch alles möglich für uns. Besonders zu Hause können wir jeden schlagen.“

Dass die Fans die Mannschaft ins Halbfinale tragen werden, darauf hofft auch Kane. Und zwar nicht nur die der Bayern, sondern auch welche aus England. Wie bitte? „Es werden viele Tottenham-Fans zuschauen und hoffen, dass Bayern weiterkommt“, sagte Kane. Ausgerechnet ihren Erzrivalen wollen die Spurs-Anhänger schließlich auf keinen Fall im Halbfinale sehen.

Kane: „Der Traum von Wembley ist immer noch da“

„Natürlich ist es nicht die Saison, die ich mir gewünscht habe, so wie die Liga gelaufen ist und wie wir früh in der Saison aus dem Pokal ausgeschieden sind“, sagte der Rekordneuzugang, der im Sommer für rund 100 Millionen Euro Ablöse von den Spurs kam. Und stellte gleichzeitig klar: „Der Traum von Wembley ist immer noch da.“ Dort wird am 1. Juni das Finale der Champions League ausgetragen. „Jetzt können wir uns Hoffnungen auf die Champions League machen, was ein großartiger Erfolg wäre.“ Damit hätten er und die Bayern noch immer „die Möglichkeit, diese Saison zu einer tollen Saison zu machen“.

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