Genauso, wie die Verantwortlichen des Klubs diese verstehen und damit umgehen. Laporta bahnte den Deal an, indem er Flick einen handschriftlichen Brief schickte. Darin erläuterte der 62-Jährige ihm, was es bedeutet, Trainer des FC Barcelona zu sein, die Werte des Klubs und seine persönlichen Beweggründe, warum er ihn als Chefcoach wollte.

Flick war davon beeindruckt und überraschte Laporta umgekehrt damit, wie sehr er all das bereits verinnerlicht hatte. Kein Wunder, schließlich ist der FC Barcelona schon sehr lange einer seiner Traumklubs. „Für ihn gab es immer die drei Bs: Bammental, Bayern München, Barcelona“, sagt jemand, der ihn seit vielen Jahren gut kennt, mit einem Augenzwinkern. Als Flick vor vielen Jahren noch sein Sportgeschäft in Bammental betrieb, wo er beim FC Victoria auch seine Trainerkarriere startete, bekam er mal eine Einladung vom FC Barcelona.

Im Rahmen einer Stadionbesichtigung blickte er damals im legendären Camp Nou auf die Zuschauerränge, auf denen das Klubmotto zu lesen ist: „Més que un club“ – „Mehr als ein Klub“. In diesem Moment machte er sich selbst das Versprechen, irgendwann mal als Cheftrainer dorthin zurückzukehren. Das hat er sich nun erfüllt, auch wenn er aufgrund von Umbaumaßnahmen im Camp Nou bislang ins Olympiastadion ausweichen musste.

„Ich bin hier total happy, ich mag die Menschen, ihre Leidenschaft, ihre Offenheit. Der Verein ist einfach grandios, es macht jeden Tag sehr viel Spaß, hier zu arbeiten“, sagte Flick nun. „Das ist schön, aber auch eine Verpflichtung, alles zu geben.“

Er wusste ganz genau, worauf er sich mit dem FC Barcelona einließ. Ihm war auch klar, dass der finanziell angeschlagene Klub auf dem Transfermarkt momentan keine großen Sprünge machen kann.

Also setzte er von Anfang an voll auf die zahlreichen Toptalente aus der renommierten Nachwuchsakademie La Masia, ließ teilweise bis zu 15 davon bei den Profis mittrainieren. Neben den beiden Europameistern Lamine Yamal (17) und Pedri (21) gehören Marc Casadó (21), Pau Cubarsí (17), Héctor Fort (17) oder Alejandro Balde (21) zu Flicks Stammelf. Das galt auch für Marc Bernal (17) bis zu seinem Kreuzbandriss. Nach der gleichen schweren Verletzung feierte Gavi (20) am Wochenende sein Comeback als Einwechselspieler.

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