Im Interview mit t-online spricht Bayern-Boss Christoph Freund über Rangnick, Real Madrid und die Aussetzer von Min-jae Kim. Dabei wird er deutlich.

Bei der Trainerentscheidung des FC Bayern und dem sich anbahnenden Deal mit Wunschkandidat Ralf Rangnick soll er jetzt eine zentrale Rolle einnehmen. Denn Christoph Freund kennt Rangnick nicht nur aus der gemeinsamen Zeit bei Red Bull Salzburg bestens. Von 2012 bis 2015, als Rangnick Sportdirektor und Freund Sportkoordinator war, arbeiteten die beiden dort bereits sehr erfolgreich zusammen. Der Kontakt ist nie abgerissen. Ganz im Gegenteil.

Wie die „Bild“ berichtet, soll es auch ausgerechnet der Österreicher Freund gewesen sein, der dem österreichischen Verband Rangnick 2022 als Nationaltrainer vermittelte. „Ich habe es nicht verhindert“, sagte er grinsend, als er nach dem 2:2 der Bayern im Halbfinalhinspiel der Champions League gegen Real Madrid darauf angesprochen wurde.

Auch deshalb nimmt der Sportdirektor des FC Bayern jetzt eine Schlüsselrolle bei den Verhandlungen mit und um Rangnick ein. In den Ablöseverhandlungen mit dem ÖFB hofft der deutsche Rekordmeister darauf, dass Freunds Freundschaftsdienst nicht vergessen wurde und hofft nun auf Entgegenkommen. Nach dem Real-Kracher äußerte sich Freund im Interview mit t-online auch zum Thema Rangnick.

t-online: Herr Freund, der FC Bayern hat sich im Halbfinalhinspiel der Champions League am Dienstagabend einen offenen Schlagabtausch mit Real Madrid geliefert. Wie ordnen Sie das 2:2 ein?

Christoph Freund: Wenn man kurz vor Schluss mit 2:1 führt, dann will man natürlich auch gewinnen. Für den neutralen Fußballfan war es ein sehr spannendes Spiel. Es war bitter, dass wir in Rückstand geraten sind, weil wir super gestartet sind und uns gleich gute Torchancen erspielt haben. Dann lagen wir aber plötzlich trotzdem hinten. Das war ein bisschen typisch Real Madrid. Da sind sie einfach eiskalt und haben es auch am Ende noch mal gedreht. Ein packendes Fußballspiel, in dem viel drin war.

Das Min-jae Kim mit seinen Fehlern vor beiden Gegentoren entscheidend beeinflusste. Thomas Tuchel sagte, er sei in diesen Situationen „zu gierig“ gewesen.

Das ist halt seine Art und Weise, Fußball zu spielen und zu verteidigen. Er will immer wieder gierig vordecken. Er hat heute halt auch gegen richtig quirlige Stürmer da vorne gespielt. Das ist nicht einfach. Aber es geht weiter.

Mussten Sie ihn aufrichten?

Natürlich war er jetzt nicht happy. Aber er macht das schon. Er ist international erfahren, wird das wegstecken und noch viele richtig gute Spiele für uns machen.

Sie haben mit Jamal Musiala, Leroy Sané und auch Konrad Laimer viele angeschlagene Spieler noch rechtzeitig fitbekommen. Bei Matthijs de Ligt, der der Abwehr zuletzt gemeinsam mit Eric Dier als Innenverteidigerduo zu Stabilität verhalf, hat es nicht gereicht. Wie bitter war dieser Ausfall für Bayern?

Matta (Matthijs de Ligt; Anm. d. Red.) hat es richtig gut gemacht. Aber Min-jae hat zuletzt auch richtig gut gespielt. Wir hoffen natürlich, dass Matta nächste Woche wieder dabei ist. Wir haben vier sehr gute Innenverteidiger. Natürlich wäre es super, wenn alle zur Verfügung stehen.

Mit welchem Gefühl werden Sie jetzt am kommenden Mittwoch zum Rückspiel gegen Real nach Madrid reisen?

Mit dem Gefühl, dass es ein Duell auf Augenhöhe ist und es eine ganz enge Geschichte wird. Wir hätten das Spiel gerne gewonnen, aber lagen zwischenzeitlich auch mit 0:1 zurück. Das nehmen wir jetzt mit. Es wird eine spannende Angelegenheit.

Aktie.
Die mobile Version verlassen