„Öko-Test“

Fast alle Vitamin-D-Präparate zu hoch dosiert


27.12.2024 – 10:03 UhrLesedauer: 2 Min.

Nahrungsergänzungsmittel: Zu viel Vitamin D kann Schaden anrichten, warnt „Öko-Test“. (Quelle: samael334/getty-images-bilder)

„Öko-Test“ hat gängige Vitamin-D-Präparate aus Drogerien und Apotheken untersucht. Das Ergebnis: Viele sind falsch dosiert und bergen Gesundheitsrisiken.

Es hat eine Sonderstellung unter den Vitaminen: Vitamin D kann unser Körper selbst bilden. Dafür braucht es allerdings die UV-B-Strahlung der Sonne, die auf die Haut trifft. Doch Sonnenlicht ist im Winter Mangelware: In den dunklen Monaten des Jahres entscheidet sich so manch einer dafür, mit Vitamin-D-Präparaten nachzuhelfen – einige auf ärztlichen Rat hin, einige auf eigene Faust.

23 Vitamin-D-Präparate hat sich die Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 1/2025) angeschaut, darunter Schmelztabletten, Tropfen und Kapseln. Was die Tester dabei besonders interessierte: Wie viel Vitamin D steckt wirklich drin?

Denn das Motto „Viel hilft viel“ gilt nicht, wenn es um die Dosierung von Vitamin-D-Präparaten geht. Wer auf Dauer zu viel davon zu sich nimmt, muss „Öko-Test“ zufolge mehr als bloß „teuren Urin“ befürchten. Der Körper speichert Vitamin D ein – auf Dauer drohen Beschwerden wie Übelkeit, Bauchkrämpfe oder sogar Nierenschäden.

Nur vier Produkte im „Öko-Test“ überschreiten die Marke von 20 Mikrogramm bzw. 800 i.E. nicht. Der Großteil liegt also darüber, mitunter deutlich. Ein Präparat kommt sogar auf 100 Mikrogramm – das Fünffache der BfR-Empfehlung. Insgesamt rasseln zehn Präparate im Test mit den Noten „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch. Die meisten davon sind in Drogerien erhältlich.

Wer sich unsicher ist, sucht am besten das Gespräch mit Arzt oder Ärztin. „Viele gesunde Menschen, die sich in den Sommermonaten ausreichend im Freien aufhalten, haben keinen zusätzlichen Nutzen durch die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten“, schreibt „Öko-Test“. Es gibt aber Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen Vitamin-D-Mangel, etwa ältere Menschen sowie alle, die sich nur wenig im Freien aufhalten. Im Zweifel kann ein Bluttest Aufschluss geben.

Die Ernährung spielt in Sachen Vitamin-D-Versorgung übrigens eine untergeordnete Rolle. Nur wenige Lebensmittel enthalten es in nennenswerten Mengen. Dazu zählen fetter Seefisch wie Lachs und Hering und auch Pilze (mehr dazu hier).

Sie nehmen auf eigene Faust Vitamin D? „Öko-Test“ rät, die Ärzte darüber zu informieren bzw. das stets in den Anamnese-Bogen einzutragen. Geht es um gesundheitliche Beschwerden, kann diese Information nämlich hilfreich sein.

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