Sie pocht auf einen neuen DNA-Test
Falsche Maddie McCann in England festgenommen
20.02.2025 – 17:21 UhrLesedauer: 2 Min.
Seit Jahren sorgt eine junge Frau für Schlagzeilen, die behauptet, die 2007 entführte Maddie McCann zu sein. Vor einer Weile entschuldigte sie sich – jetzt geht die Sache wieder los.
Julia W. aus Polen hat behauptet, die seit 2007 vermisste Madeleine McCann zu sein. Ein DNA-Test ergab zwar, dass das eigentlich nicht sein kann. Aber W. ist immer noch nicht überzeugt: Nun startete sie einen neuen Anlauf, ihre angebliche Identität zu belegen – und wurde prompt in England festgenommen.
Wie britische Medien berichten, fing die Polizei die 23-Jährige ab, als diese am Mittwochabend mit dem Flugzeug aus Polen in Bristol eintraf. Mit ihr zusammen wurde auch eine 60 Jahre alte Freundin festgenommen. Beiden wird Stalking und Belästigung von Madeleines Eltern, Gerry und Kate McCann, vorgeworfen. Die Frauen blieben vorerst in Haft, die Ermittlungen würden andauern, sagte ein Sprecher der Polizei.
International bekannt wurde W. im Jahr 2023. Sie hatte den Instagram-Account „@iammadeleinemccan“ gestartet und publikumswirksam ihre Theorie erläutert, die unter anderem auf einer gemeinsamen Augenanomalie beruht: Sowohl Maddie als auch Julia haben ein Iriskolobom, eine spezielle Gewebelücke im Auge, die nur eines von 10.000 Neugeborenen aufweist.
Die Familie von W. reagierte entsetzt auf die weltweite Aufmerksamkeit und beteuerte: Julia ist Julia und nicht Maddie. In einem Statement hielten die Angehörigen fest: „Julia ist unsere Tochter, Enkelin, Schwester, Nichte, Cousine und Stieftochter. Wir haben Erinnerungen, wir haben Bilder.“
Julia W. selbst besitze ihre Geburtsurkunde. Aber die junge Frau kämpfe seit Langem mit psychischen Problemen. „Sie ist zu Hause ausgezogen. Sie lehnt eine Behandlung ab und nimmt ihre Medikamente nicht regelmäßig ein“, teilte die Familie 2023 mit. „Auch die Möglichkeit einer Behandlung in einem sehr guten Zentrum in Polen, das sich bereit erklärt hat, sie aufzunehmen, hat sie nicht wahrgenommen.“
Ein DNA-Test untermauerte dann, dass W. aus Polen und nicht aus England stammt. W. entschuldigte sich daraufhin und sagte der britischen BBC: „Ich wollte nie jemanden verletzen – auch nicht die McCanns.“ Sie habe wirklich einfach nur wissen wollen, wer sie ist. Dass sie damit mutmaßlich Wunden bei den McCanns aufgerissen habe, bedauere sie.
Zuletzt trat W. dann allerdings wieder öffentlich mit ihrer Geschichte auf. Neue DNA-Untersuchungen könnten belegen, dass sie mit Gerry und Kate McCann verwandt sei, sagte sie. Nur leider würden sich die McCanns weigern, eine DNA-Analyse durchführen zu lassen.