Zar gab es 1913 in Auftrag

Rekordpreis für Winter-Ei von Fabergé

Aktualisiert am 03.12.2025 – 09:50 UhrLesedauer: 2 Min.

Das Winter-Ei von Fabergé: Es wurde in London versteigert. (Archivbild) (Quelle: IMAGO/Wiktor Szymanowicz/imago)

Der russische Zar Nikolaus II. ließ es einst fertigen: das Winter-Ei von Fabergé. Jetzt hat es einen Rekordpreis erzielt.

Die fein gearbeitete Kreation aus Kristall und Diamanten gilt als eines der schönsten Werke des Juweliers Carl Fabergé: Das sogenannte Winter-Ei ist am Dienstagabend in London zum Rekordpreis von 22,9 Millionen Pfund (26 Millionen Euro) versteigert worden. Dies sei „ein neuer Weltrekord für ein Fabergé-Werk“, erklärte das Auktionshaus Christie’s.

Fabergé hatte das 14 Zentimeter große Ei 1913 im Auftrag des russischen Zaren Nikolaus II. für dessen Mutter angefertigt. Es besteht aus Bergkristall, ist mit rund 4.500 Diamanten besetzt und erinnert an einen von Schneeflocken überzogenen Eiskristall. Im Inneren birgt es einen herausnehmbaren Miniatur-Blumenstrauß. Die weißen Anemonen bestehen aus weißem Quarz mit Golddraht und stecken in einem aus Platin gefertigten Korb.

Das Winter-Ei wechselte bereits mehrmals den Besitzer. Irgendwann zwischen 1929 und 1933 verkaufte die sowjetische Regierung das Kunstwerk an den Londoner Juwelier Wartski, um Devisen einzunehmen. In der Folge war es Teil verschiedener britischer Sammlungen. Zwischen 1975 und 1994 galt es als verschollen. Dann wurde es am 16. November 1994 in Genf von Christie’s versteigert. 2002 wurde es erneut verkauft und erzielte in New York den damaligen Rekordpreis von 9,6 Millionen Dollar.

Mit dem nun in London erzielten Erlös von 22,9 Millionen Pfund wurden die Preisrekorde anderer Fabergé-Eier übertroffen. So war 2007 das sogenannte Rothschild-Ei für fast neun Millionen Pfund an einen russischen Sammler verkauft worden.

In einem Zeitraum von 31 Jahren wurden für die damals im Zarenreich Russland herrschende Romanow-Familie insgesamt 50 Fabergé-Ostereier angefertigt. Sie seien äußerst selten und wertvoll, betonte Margo Oganesian von Christie’s.

Die Tradition, die wertvollen Eier als Ostergeschenke bei Fabergé in Auftrag zu geben, hatte Zar Alexander II. in den 1880er Jahren begründet. Sein Nachfolger Nikolaus II. gab eine feste Bestellung für zwei Fabergé-Eier pro Jahr auf: eins für seine Mutter und eins für seine Frau.

Die Russische Revolution von 1917 machte dieser kostspieligen Tradition schließlich ein jähes Ende. Heute sind nur noch 43 dieser Fabergé-Eier der Zarenfamilie übrig, die sieben anderen sind verschollen.

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