Toxische Mischung

Experten lösen Rätsel um schwarze Kugeln an Stränden – „widerlich“


Aktualisiert am 08.11.2024 – 03:19 UhrLesedauer: 2 Min.

Die „mysteriösen Kugeln“ wurden an einen Strand bei Sydney gespült: Die Herkunft ist unklar. (Quelle: Steven Markham/AAP/dpa)

An den Stränden in Sydney werden Hunderte teerartige Kugeln angeschwemmt. Nun haben Wissenschaftler herausgefunden, was dahintersteckt.

Statt Besuchern wanderten nur einige Möwen umher, pickten und begutachteten die seltsamen Kugeln: Mitte Oktober waren Hunderte kleine, teerartige Bälle am Coogee-Strand in Sydney im australischen Bundesstaat New South Wales aufgetaucht. Dies führte zu mehreren Strandschließungen und umfangreichen Reinigungsarbeiten, darunter auch am bei Touristen besonders beliebten Bondi Beach.

Nun haben australische Wissenschaftler das Ergebnis ihrer Untersuchungen bekannt gegeben. Diese zeigen, dass die Kugeln tatsächlich aus von Menschen verursachten Abfällen bestehen und nicht aus Öl aus einer Ölpest, wie zunächst angenommen.

„Sie riechen absolut widerlich, sie riechen schlimmer als alles, was sie jemals gerochen haben“, sagte der leitende Forscher Professor Jon Beves vom University of New South Wales gegenüber dem TV-Sender 9News.

„Die klebrigen Kugeln enthielten Hunderte verschiedene Komponenten, darunter Moleküle, die aus Speiseöl und Seifenschaum stammen, PFAS-Chemikalien, Steroidverbindungen, blutdrucksenkende Medikamente, Pestizide und Tierarzneimittel“, so Beves. Ebenso sind den Forschern zufolge in den schwarzen Klumpen auch menschliche Fäkalien und Freizeitdrogen, darunter Cannabinoide und Methamphetamin, festgestellt worden.

Erste Untersuchungen hatten vermuten lassen, dass es sich um Teerklumpen handeln könnte. Doch nach den Tests von Chemikern wurde ein Abwasserunfall als wahrscheinliche Ursache identifiziert. Der genaue Ursprung der Verunreinigung bleibt unbekannt.

Der Chemiker William Alexander Donald verglich die Funde mit sogenannten Fettbergen aus Abwassersystemen. „Ich würde nicht mit ihnen schwimmen wollen“, so der Experte gegenüber 9news. Das Vorhandensein von Freizeitdrogen und Industriechemikalien deutete ebenfalls auf Abwässer und städtisches Abflusswasser hin. Das zuständige Unternehmen Sydney Water erklärte jedoch in einer Stellungnahme, dass es keine bekannten Probleme mit den Abwassersystemen in der Stadt gebe.

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