Ziel: „Erste Wahl für Lebensmittel“
Aldi und Lidl liefern sich Wettstreit um US-Markt
12.02.2025 – 12:29 UhrLesedauer: 2 Min.
Aldi Süd expandiert stark in den USA und besitzt jetzt rund 2500 Filialen. Im Gegensatz dazu kann Lidl nicht Schritt halten.
Der deutsche Discounter Aldi Süd baut sein Filialnetz in den USA massiv aus. Berichten des „Handelsblatts“ zufolge wurden im vergangenen Jahr fast 120 neue Geschäfte eröffnet, wodurch das Unternehmen nun rund 2500 Filialen in den Vereinigten Staaten betreibt. Damit ist Aldi laut des Immobiliendienstleisters JLL der am schnellsten wachsende Lebensmittelhändler in den USA. Nach neustem Stand liegt der Konzern mit der Gesamtanzahl an Lebensmittelgeschäften auf Platz drei hinter Walmart und The Kroger: Damit hängt Aldi seinen deutschen Konkurrenten auf dem US-Markt, Lidl, deutlich ab.
Für das laufende Jahr plant Aldi eine weitere Expansion um mehr als 225 Läden. Dazu trägt auch die Übernahme der Supermarktketten Harveys Supermarket und Winn-Dixie bei, die das Unternehmen im vergangenen Jahr von Southeastern Grocers erworben hat. Von den insgesamt 390 übernommenen Läden sollen rund 220 in den nächsten Jahren als Aldi-Filialen wiedereröffnet werden.
Jason Hart, US-Chef von Aldi Süd, hat zudem einen ambitionierten Fünf-Jahres-Plan vorgestellt. „Mit der Expansion quer durch das Land erwirbt sich Aldi das Vertrauen von Konsumenten in mehr Städten als je zuvor“, erklärt Hart. Bis Ende 2028 sollen neun Milliarden US-Dollar in Logistik und neue Standorte investiert werden, mit dem Ziel, die Zahl der Geschäfte auf 3200 zu erhöhen. Er will als deutscher Händler bei den Verbrauchern in den USA „erste Wahl für Lebensmittel“ werden.
Im Gegensatz dazu stagniert die Expansion des Wettbewerbers Lidl in den USA. Nach einem schleppenden Start 2017 umfasste das Filialnetz von Lidl Ende 2024 lediglich 173 Geschäfte, wie das Handelsblatt berichtet. Auch wenn der Konzern vereinzelt neue Filialen im Land eröffnet, mussten zugleich auch etliche Standorte wieder schließen, sodass die Expansionspläne des Händlers stagnieren.
Aldi Süd hingegen kann mit seinem Konzept bei den amerikanischen Kunden punkten. Das Unternehmen gibt an, im vergangenen Jahr 19 Millionen neue Kunden in den USA gewonnen zu haben. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg sind die niedrigeren Preise, die Aldi durch schlanke Strukturen anbieten kann.
Die Expansion von Aldi Süd in den USA wird durch die Aufteilung der Auslandsmärkte mit Aldi Nord begünstigt. Während Aldi Nord sich auf europäische Länder konzentriert, hat sich Aldi Süd neben attraktiven europäischen Standorten auch lukrative Überseemärkte wie Australien, China und die USA gesichert.
1976 hat Aldi seinen ersten US-Supermarkt im Bundesstaat Iowa eröffnet. Heute ist der Discounter mit dem US-Hauptsitz in Illinois in rund 40 von insgesamt 50 amerikanischen Bundesstaaten vertreten.