Eigentlich sollte der Strafprozess gegen den früheren VW-Chef Winterkorn in dieser Woche fortgesetzt werden. Doch der Ex-Manager befindet sich wohl im Krankenhaus.

Der Strafprozess gegen den ehemaligen Volkswagen-Chef Martin Winterkorn wird erneut verschoben. Das Landgericht Braunschweig gab bekannt, dass sich der 77-Jährige nach einem Unfall „im häuslichen Umfeld“ im Krankenhaus befindet. Die für Mittwoch und Donnerstag geplanten Verhandlungstermine wurden aufgehoben.

Weitere Details zu dem Unfall und dem Gesundheitszustand Winterkorns wurden nicht mitgeteilt. Das Gericht informierte jedoch, dass es später über mögliche Auswirkungen auf die Fortsetzung des Prozesses entscheiden werde. Damit bleibt unklar, wann der Prozess wieder aufgenommen werden kann.

Der Prozess gegen Winterkorn hatte erst Anfang September begonnen, neun Jahre nach dem Bekanntwerden der Abgasmanipulationen bei Volkswagen. In der Verhandlung bestritt Winterkorn jegliche Schuld in der Affäre. Sein Verteidiger Felix Dörr erklärte dazu: „Unser Mandant weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe entschieden zurück.“

Winterkorn wird gewerbsmäßiger Betrug, Marktmanipulation und uneidliche Falschaussage vorgeworfen. Ihm wird zur Last gelegt, VW-Kunden über die Beschaffenheit der Autos getäuscht zu haben. Zudem soll er den Kapitalmarkt im September 2015 nicht rechtzeitig über drohende Risiken durch Strafzahlungen informiert haben.

Die Verteidigung betont jedoch, dass Winterkorn niemanden betrogen oder geschädigt habe und auch nicht gezielt den Kapitalmarkt im Unklaren gelassen habe. Ursprünglich sollte er bereits 2021 gemeinsam mit anderen Ex-VW-Managern vor Gericht stehen, doch sein Verfahren wurde aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt. Für das aktuelle Verfahren waren fast 90 Termine bis September 2025 angesetzt.

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