Nach Rücktritt

Bericht: Ex-Grüne Jugendchefin Nietzard hat einen neuen Job

04.12.2025 – 20:35 UhrLesedauer: 2 Min.

Jette Nietzard spricht auf einer Parteiveranstaltung (Archivbild): Ihr wurde von einem Spitzenpolitiker der Grünen der Austritt aus der Partei nahegelegt. (Quelle: IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler/imago-images-bilder)

Die frühere Grünen-Jugendchefin Jette Nietzard arbeitet seit Dezember im Büro einer Bundestagsabgeordneten. Nach vielen Kontroversen und ihrem vorzeitigen Rücktritt kehrt sie damit in die Politik zurück.

Jette Nietzard hat eine neue Stelle im Bundestag angetreten. Nach Informationen des „Tagesspiegels“ arbeitet die frühere Co-Sprecherin der Grünen Jugend seit dem 1. Dezember im Büro der Grünen-Bundestagsabgeordneten Lena Gumnior. Beide Seiten wollten die Personalie auf Anfrage weder bestätigen noch Details zur Art der Tätigkeit nennen. Gumnior verwies dem Bericht zufolge auf arbeitsrechtliche Gründe und den Schutz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Nietzard hatte sich erst kürzlich in einem Interview mit der „Zeit“ zu ihrer beruflichen Zukunft geäußert. Dabei ließ sie offen, ob sie in die Politik zurückkehren will oder in ihren früheren Beruf als Sozialarbeiterin wiederaufnimmt. „Ich muss jetzt echt mal wieder Geld verdienen, ich habe leider noch keinen Sugardaddy“, erklärte sie im Gespräch mit der Zeit.

In dem Gespräch übte sie auch deutliche Kritik an ihrer Partei und warf der Grünen-Führung mangelnden Rückhalt vor. Hintergrund war eine Debatte um einen von ihr getragenen Pullover mit der Aufschrift „ACAB“ (All cops are bastards, zu deutsch „Alle Polizisten sind Bastarde“). Nietzard sagte dazu: „Ich bin für viele Medien und die Partei verbrannt.“ Ihre polizeikritische Haltung bekräftigte sie erneut mit den Worten: „Im Kern haben wir in Deutschland ein Polizeiproblem.“

Ob Gumnior diese Einschätzungen teilt, ließ sie gegenüber dem Tagesspiegel offen. Sie sitzt für die Grünen im Rechtsausschuss und ist stellvertretendes Mitglied im Innenausschuss des Bundestags. Andere prominente Parteimitglieder hatten sich in der Vergangenheit deutlich von Nietzard distanziert. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte im Sommer über sie: „Ich verstehe überhaupt nicht, was die bei uns will“ und riet ihr öffentlich zu einem Wechsel zur Linkspartei.

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