Deutschland steht nach einem verdienten Sieg im Viertelfinale der Heim-EM. Ex-Bundestrainer Berti Vogts denkt dennoch nicht an Euphorie.

Der frühere Bundestrainer Berti Vogts wünscht sich nach dem 2:0-Achtelfinalsieg gegen Dänemark eine Leistungssteigerung des deutschen Teams im restlichen Turnierverlauf. „Und der eine oder andere im deutschen Team darf auch noch mal eine Schippe drauflegen, Flapsigkeiten, die es gegen die Dänen gab, darf sich das deutsche Team gegen die absoluten Top-Mannschaften nicht erlauben“, befand Vogts in seiner Kolumne für die „Rheinische Post“.

Vogts verwies darauf, dass Dänemark eben keine dieser Top-Teams sei. „Allerdings sollte man das 2:0 gegen die Dänen nicht zu sehr in den Himmel loben, mit Weltklasse hatte das nichts zu tun. Es war ein hartes Stück Arbeit, die deutsche Mannschaft hatte in den entscheidenden Momenten das nötige Glück, und die dänische Mannschaft ist nicht mehr ein so großes Team wie in früheren Zeiten“, schrieb Vogts weiter.

Er erinnerte an die aus deutscher Sicht glücklichen Schiedsrichterentscheidungen: „Ein paar Millimeter Abseits beim vermeintlichen 1:0, dann das Handspiel im Gegenzug – das sind bittere Entscheidungen aus dänischer Sicht. Ich hätte gern mal gesehen, was los gewesen wäre, wenn es so einen Elfmeter gegen das deutsche Team gegeben hätte.“

Lobend erwähnte der frühere Abwehrspieler von Borussia Mönchengladbach aber die Leistung von Innenverteidiger Antonio Rüdiger. „Rüdiger hat stark gespielt, er hat sich immer reingeworfen, er hat sich für das Team eingebracht. Klasse! Sein Jubel nach dem geblockten Ball macht deutlich: Hier fährt keiner einen Egotrip, hier ist jeder für den anderen da, wenn einer einen Fehler macht, bügelt ein anderer ihn aus, hier will jeder unbedingt Erfolg haben“, schrieb der 77-Jährige, der 1996 mit Deutschland als Bundestrainer Europameister geworden war.

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