EU will gegen Tabak und Fastfood vorgehen

Todesursache Nummer eins

EU will Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verstärken

Aktualisiert am 17.12.2025 – 09:50 UhrLesedauer: 2 Min.

Notfall Herz-Kreislauf-Erkrankung: Sie verursachen täglich Tausende Todesfälle. (Quelle: blackCAT/getty-images-bilder)

Die meisten Menschen in der EU sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die EU-Kommission will dagegen nun angehen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle sind weiterhin die häufigste Todesursache in der EU. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind sie jährlich für über 42,5 Prozent aller Todesfälle verantwortlich. Das sind 10.000 Todesfälle pro Tag.

Um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen der Menschen in Europa zu senken, will die EU-Kommission nun den Kampf gegen Rauchen und ungesunde Lebensmittel verstärken. Dies wurde am Dienstag verkündet.

Im Fokus stehen dabei hoch verarbeitete Lebensmittel mit einem hohen Gehalt von Fett, Zucker und Salz, wie die Behörde mitteilte. Außerdem soll die EU-Tabakgesetzgebung überarbeitet werden. Ziel sei, dass bis 2040 weniger als fünf Prozent der Erwachsenen in Europa Tabak konsumieren.

Wie genau die Behörde gegen ungesunde Lebensmittel vorgehen will, blieb zunächst offen. Es werde geprüft, welche Werkzeuge sich eigneten, so die Kommission – dazu gehörten auch mögliche finanzielle Maßnahmen.

Darüber hinaus will die Behörde besonders frühzeitige Maßnahmen, wie beispielsweise den Schutz vor schädlicher Werbung, bei Kindern und Jugendlichen ergreifen. Ein neues System zur Bewertung der Lebensmittelverarbeitung soll Verbrauchern nach Willen der Kommission künftig transparente, wissenschaftlich fundierte digitale Informationen bereitstellen.

Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Stefan Blankenberg, sagte, man erwarte von dem Plan der Kommission eine politische und strategische Unterstützung, die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten einzudämmen und somit ein gesünderes und längeres Leben für alle Gesellschaftsschichten zu ermöglichen. Er forderte ausreichend Geld für Präventivprogramme, um die Risikofaktoren zu kontrollieren und ein gut ausgestattetes Forschungsbudget.

Die Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, Kiran Virmani, erklärte, aufgrund der ungünstigen Inhaltsstoffe in einem ein Großteil der hochverarbeiteten Lebensmittel „halten wir es für sinnvoll, daran zu arbeiten, deren Zufuhr zu verringern“. Es sei wichtig, das gesamte verfügbare Instrumentarium zu nutzen, von der Aufklärung bis hin zu finanziellen Anreizen und dem bewussten Gestalten von Ernährungsumgebungen, die eine gesündere und nachhaltigere Ernährung erleichtern. „Konkrete Maßnahmen wären beispielsweise die Einführung einer Zuckersteuer und die Verringerung der Mehrwertsteuer für Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte.“

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