Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute: Welche ETFs sind deutlich besser als der Markt?

Exchange Traded Funds, kurz ETFs, ermöglichen Anlegern, günstig in einen Aktienindex zu investieren. Weil die Fonds an der Börse gehandelt werden, lassen sie sich einfach kaufen und wieder verkaufen.

Investieren in einen Aktienindex heißt am Beispiel Dax: Statt 40 Einzelaktien zu kaufen, erwirbt ein Anleger einen Anteil am Dax-ETF und nimmt so an der Wertentwicklung aller Dax-Aktien teil. ETFs gibt es auch für Indizes, die weltweite Aktien bündeln oder bestimmte Branchen abdecken.

Ein t-online-Leser wollte nun wissen, welchen ETF er kaufen könne, um eine Rendite zu erzielen, die deutlich besser ist als die des zugrundeliegenden Aktienindex. Eine Rendite also, die deutlich besser ist als der Markt.

Einen ETF, der deutlich besser abschneidet als der zugrundeliegende Index, gibt es nicht. Es ist gerade nicht der Anspruch von ETFs, hohe Überrenditen durch Einzelauswahl von Aktien (sogenanntes Stock Picking) zu erzielen. Sondern Anleger gehen mit dem Markt, bekommen die Wertentwicklung, die die größten deutschen, amerikanischen oder weltweiten Aktien in einem bestimmten Zeitraum eben hergeben.

Dabei sind die Renditen keinesfalls schlecht – und insbesondere deutlich höher als etwa Zinsen auf Tages- oder Festgeld. Die durchschnittliche historische Rendite eines weltweiten Aktienindex liegt bei gut neun Prozent pro Jahr. Weil bei ETFs nur sehr geringe Kosten für die Verwaltung anfallen, bekommen Anleger die Indexrendite auch ungefähr so heraus. Welche Kosten die Rendite eines ETF genau beeinflussen, lesen Sie hier.

Der Geldratgeber „Finanztip“ hat nachgerechnet und herausgefunden, dass sich auch ETFs unterschiedlicher Anbieter nicht systematisch unterscheiden, wenn es darum geht, die Wertentwicklung des zugrundeliegenden Aktienindex möglichst genau zu treffen. So empfiehlt „Finanztip“ mehr als 20 ETFs verschiedener Anbieter, die etwa den weltweiten Aktienindex MSCI World nachbilden.

Bessere Renditen zu erzielen als der Aktienmarkt, der durch einen Index abgebildet wird – das ist in der Regel das Ziel von sogenannten aktiv gemanagten Fonds: Hier versucht ein Fondsmanager auf Grundlage von Analysen oder Algorithmen die „richtigen“ Trends am Markt vorherzusehen. Jedoch: Den wenigsten aktiven Fonds gelingt am Ende eine Überrendite – auch, weil die Kosten für das Fondsmanagement stark ins Gewicht fallen.

Noch recht neu am Markt sind sogenannte aktive ETFs. Diese versuchen, bestimmte Aktien eines Index über- oder unterzugewichten und damit eine bessere Rendite als die des Marktes zu erzielen. In eine ähnliche Richtung gehen sogenannte Smart-Beta oder Faktor-ETFs, die Gewichtungen von Aktien innerhalb des Index ändern. Sie sind allerdings teurer als klassische passive ETFs – und führen ein Nischendasein. Mehr zu aktiven ETFs lesen Sie hier.

Schließlich gibt es Versuche, ETFs steuerlich weiter zu optimieren, um noch etwas mehr Rendite für Anleger gutzumachen. So kauft etwa ein neuer ETF der Deutsche-Bank-Marke Xtrackers für den Wertpapierbroker Scalable Capital nur noch einen Teil der Indexaktien nach und bildet den anderen Teil über Tauschgeschäfte mit Banken ab, um Quellensteuern zu sparen. Auch dieser ETF muss sich noch bewähren.

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