Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute: Welcher Indexfonds eignet sich für einen Sparplan?
Eine einfache und bequeme Möglichkeit, Vermögen fürs Alter aufzubauen, ist der ETF-Sparplan. ETFs sind an der Börse gehandelte Aktienfonds, die einen Aktienindex wie den Dax nachbilden. Sparplan bedeutet, dass monatlich ein fester Betrag in den ETF fließt, etwa 20, 50, 100 oder gar 200 Euro – je nachdem, wie viel Sie entbehren können. Über die Jahre kann hier einiges zusammenkommen.
Eine t-online-Leserin wollte nun wissen, welche ETFs sich gut für einen solchen Sparplan eignen und wo sie ein gutes Depot finden kann, in dem ihre Wertpapiere verwahrt werden.
Bei ihrer Frage hatte die Leserin bereits die richtige Annahme getroffen: Sie fragte nach ETFs, die Dividenden wieder im Fondsvermögen anlegen. Denn nur so ergibt sich über die Jahre eine Art Zinseszinseffekt: Je mehr Erspartes regelmäßig wieder im ETF landet und dort verbleibt, umso mehr Ertrag bringen Wertsteigerungen ein. Lesen Sie hier, wie der Zinseszinseffekt bei der Geldanlage genau funktioniert.
ETFs, die Dividenden automatisch wieder im Fondsvermögen anlegen, ohne dass Sparer aktiv etwas tun müssen, heißen thesaurierende ETFs. Sie sind bei Anlegern beliebt, darum gibt es sehr viele davon. Verbraucherschützer empfehlen normalerweise breit diversifizierende ETFs: Das sind Fonds auf Indizes, die möglichst viele Aktien aus unterschiedlichen Ländern, Branchen und Währungen beinhalten. So werden Verlustrisiken auf viele Schultern verteilt und damit deutlich verringert.
Der Geldratgeber „Finanztip“ empfiehlt für ETF-Sparpläne unter anderem folgende thesaurierende ETFs. Die Nummer in Klammern ist die internationale Wertpapieridentifikationsnummer ISIN, mit der Sie den ETF finden können. Alle ETF sind am Markt etabliert und haben ein Fondsvermögen deutlich jenseits der kritischen Grenze von 100 Millionen Euro:
Die ersten beiden ETFs enthalten auch einen geringen Anteil an Aktien aus Schwellenländern wie China und Taiwan und haben laut „Finanztip“ im Schnitt über die vergangenen fünf Jahre gut 12,5 Prozent pro Jahr an Wert zugelegt. Die übrigen ETFs konzentrieren sich auf Aktien aus den Industrieländern der Welt. Laut „Finanztip“ haben sie im Schnitt über die vergangenen fünf Jahre gut jeweils mehr als 13,5 Prozent pro Jahr an Wert zugelegt.
Allen ETFs gemeinsam ist: Der Anteil an US-Aktien ist hoch, da diese an der Börse derzeit die größten (also nach Börsenwert teuersten) der Welt sind.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Depots, die weder in der Depotführung etwas kosten noch Gebühren für den monatlichen ETF-Kauf beim Sparplan verlangen. Einen kostenlosen Sparplan gibt es laut der jüngsten Auswertung von Stiftung Warentest (Heft 10/24) bei Scalable Free Broker, Trade Republic, Just Trade, Finanzen.net Zero, Flatex und der ING. Diese Anbieter bieten oft gute App-Lösungen fürs Depot an, die Sie einfach per Video-ID eröffnen können.
Bei den Filialbanken haben die Genossenschaftsbanken (VR-, Raiffeisen- und Sparda-Banken) im Rahmen des Online-Depots günstige Sparpläne auf mehrere Hundert ETFs im Programm. Die Ausführung kostet hier 0,95 Euro pro Monat. Je höher die Sparrate, umso geringer fallen die Gebühren ins Gewicht. Das Angebot gilt aber nur, wenn Sie dort auch ein Girokonto führen. Aufpassen sollten Sparer bei Filialbanken, die eine prozentuale Gebühr beim Sparplan verlangen. Hier kann es schnell teuer werden.