Seit zwei Wochen ist der kleine Arian nun verschwunden, zahlreiche großangelegte Suchaktionen blieben erfolglos. Das ruft nun selbsternannte Hellseher auf den Plan.

Vor genau zwei Wochen verschwand der sechsjährige Arian aus seinem Zuhause in Bremervörde (Kreis Rotenburg). Bislang gibt es keine konkreten Hinweise darauf, wo der Junge mit Autismus stecken könnte. Nun melden sich Menschen aus dem spirituellen Bereich, die meinen zu wissen, wo Arian ist. Doch dabei entstehen mitunter Theorien, die ins Absurde abdriften.

Bei Facebook behauptet „Heiler Lutz“ etwa, Kontakt mit Arian aufgenommen zu haben. „Es geht ihm gut, er ist an einem sicheren Ort und wird versorgt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er wieder nach Hause kommt. Leider ist es kein Einzelfall, dass Menschen Kinder entführen und Lösegeld verlangen“, schreibt er in einem Posting. Er spricht von einer Entführung und meint, dass Arians Eltern wohlhabend seien und es um eine „Geldforderung in sehr hoher Summe“ gehe.

Heiler vermutet Streit der Eltern

Er vermutet außerdem, Arian sei aufgrund eines Streits seiner Eltern weggelaufen. Unter dem Betrag behauptet eine weitere Person, dass der Junge sich in einem „Hobbit-Versteck“ aufhält.

Auch der „Seher Michael Schneider“, der sich in der Vergangenheit in zahlreiche bekannte Vermisstenfälle eingeschaltet hatte, glaubt, Arians Aufenthaltsort zu kennen. Der Polizei übermittelt er regelmäßig aus dem Raum Bremervörde Koordinatoren, die er angeblich durch Eingebungen erhält. Doch auch an diesen Orten wurde der Sechsjährige nicht gefunden.

„Wie kann man nur so einen Mist loslassen“

Schneider hat bereits ein Buch mit dem Titel „Der Hellseher: Wie ich vermisste Menschen und Tiere finde“ veröffentlicht. Er sei bereits seit seiner Kindheit hellsichtig. Er arbeitet nach eigenen Angaben mit der Polizei zusammen, „auch wenn diese das meistens nicht kommunzieren darf.“

Unter den Hellseher-Beiträgen in den sozialen Medien hagelt es Kritik. „Scharlatan, will nur Geld machen“, „Wie kann man nur so einen Mist loslassen“, „Spinner“, heißt es dort unter anderem.

Polizei erhält viele spirituelle Mitteilungen

Die Polizei nimmt auch Hinweise aus dem spirituellen Bereich ernst. „Wir nehmen alle Hinweise auf – sichten, sortieren und priorisieren sie. Als nächstes folgen die entsprechenden Maßnahmen unseres Ermittlerteams“, sagt ein Sprecher auf Nachfrage von t-online.

Es seien Hunderte von Hinweisen, Informationen und Gedanken bei der Polizei eingegangen, auch viele aus dem spirituellen Bereich. Dabei gehen aber auch „abstruse Hinweise“ ein – was Rotenburgs Polizeichef Jörg Wesemann sauer macht. Lesen Sie hier mehr dazu.

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