
Nach heftiger Duschgel-Kritik bei Two-Nights-Tour
Skisprung-Frauen erhalten erstmals volle Quali-Prämie
25.12.2025 – 19:48 UhrLesedauer: 2 Min.
Im Skispringen gibt es bei den Frauen und Männern noch große Unterschiede – und Ungerechtigkeit. Nun soll sich erstmals etwas bei der Tour-Nights-Tour ändern.
Die Skisprung-Stars um den Japaner Ryōyū Kobayashi und den Österreicher Daniel Tschofenig erhalten 3.000 Franken (rund 3.200 Euro) für den Sieg in der Qualifikation. Freitag erzählte, dass sie eine Tasche mit Shampoo, Duschgel und vier Handtüchern erhalten habe. Diese Offenlegung machte die finanzielle Ungleichbehandlung von Frauen und Männern im Skispringen deutlich – und wurde harsch kritisiert. Nun gab der Deutsche Skiverband (DSV) auf Instagram eine erfreuliche Änderung für das kommende Event bekannt.
Der DSV schrieb zu einer Fotoserie mit Bildern von Freitag und Katharina Schmid: „Über den Jahreswechsel steht für unsere Damen wieder die Two-Nights-Tour in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf an. In diesem Jahr wartet ein besonderes Highlight: Erstmals wird bei den Damen auch die volle Quali-Prämie vergeben.“
Damit haben die Veranstalter auf die Kritik reagiert, die von vielen Seiten, auf sie einprasselte angesichts der Ungleichbehandlung bei gleicher Leistung. Sven Hannawald machte verärgert über die Sachpreise von Freitag im Januar den Vorschlag in der ARD: „Wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich morgens schon mit einem Klingelbeutel zur Bahnschranke gegangen und hätte gespendet oder spenden lassen. Das war ein bisschen unglücklich.“ Hannawald betonte auch: „Da muss man fast schon gucken, was man bei Ebay dafür kriegt. Das ist schon bitter.“
Ärger, den auch Horst Hüttel gut verstehen konnte. Im Gespräch mit t-online sagte der Sportdirektor des DSV über die Prämien bei den Frauen: „Ich denke, dass dies definitiv, wenn man über eine Two-Nights-Tour und zukünftige Vierschanzentournee spricht, diskutiert werden muss.“ Abhängig sind Prämien auch von den Organisationskomitees der jeweiligen Weltcup-Orte. Denn diese entscheiden darüber, welche Prämien sie ausgeben.