Aus der Saison 1899/1900

Erste Vereinshymne „unter widrigen Umständen“ rekonstruiert


Aktualisiert am 15.12.2024 – 08:03 UhrLesedauer: 2 Min.

Der Blick auf die Südkurve: Die Fans von Eintracht Braunschweig lassen die älteste Vereinshymne neu aufleben. (Quelle: IMAGO/Sebastian Priebe/imago)

Eintracht Braunschweig lässt seine erste Vereinshymne wieder aufleben. Gemeinsam mit den Fans wurde die älteste Variante rekonstruiert – und erklingt nun wieder bei den Heimspielen.

Beim letzten Heimspiel von Eintracht Braunschweig gegen Jahn Regensburg war sie wieder zu hören: die erste Vereinshymne des BTSV aus der Saison 1899/1900 – und die neue. Gemeinsam mit dem Verein habe die Ultra-Szene eine rekonstruierte Variante des Lieds als neue Vereinshymne eingeführt, heißt es in einem entsprechenden Flyer.

Erst im Jahr 2015 seien die Fans bei Recherchearbeiten für eine Choreografie auf die von Gründungsmitglied Karl Stansch ausgearbeitete erste Vereinshymne gestoßen. Vereinshistoriker Gerd Gizler habe anschließend die vollständige Version zur Verfügung gestellt.

Da aber weder Melodie noch Noten der Hymne vorlagen, rekonstruierten Teile der Fanszene das Lied neu, stellten verschiedene Varianten gegenüber, vervollständigten den Liedtext – und sangen es „unter widrigen Umständen“ zwischen Corona-Lockdown und Kontaktverboten im Winter 2020/21 ein.

Schon zum Heimspiel gegen den Hamburger SV am 8. November hatte die neue Version der alten Hymne ihre Premiere erlebt. Mit dem Abspielen wolle man ein „wichtiges Stück der Vereinsgeschichte erhalten“ und für die kommenden Generationen bewahren.

Nach „etlichen positiven Rückmeldungen“ habe man sich nun außerdem dazu entschlossen, das Lied wieder als Vereinshymne einzuführen. „Singt dieses Lied mit Stolz, haltet den Schal nach oben und lasst uns gemeinsam ein weiteres Stück Identität ins Stadion tragen – heute und in Zukunft“, so die Fans.

„Es soll uns Spiel und Sport entflammen, begeistern uns in Kampf und Not.
Die Eintracht hält uns fest zusammen, für alle Zeit, treu bis in den Tod.

Wenn nach der Woche Arbeitslast am Sonntag alles ruht,
wir feiern nicht in träger Rast, Allbraunschweigs junges Blut.
Uns schwebt ein höh’res Ziel wohl vor, das alle uns umschlingt,
da geht’s „juchhei“, hinaus zum Tor, wo Fußball unser winkt.

Bald saust der Ball hin und zurück, gespielt von Mann zu Mann.
Mit Schnelligkeit, Mut und Geschick zeigt jeder, was er kann.
Und wenn nach langem Ringen dann durch’s Tor hin saust der Ball,
belohnt ein brausendes „Hurra!“ das heiß erkämpfte Mal.

Es soll uns Spiel und Sport entflammen, begeistern uns in Kampf und Not.
Die Eintracht hält uns fest zusammen, für alle Zeit, treu bis in den Tod.“

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