In Bochum sorgt ein völlig verfallenes Haus für Entsetzen. Durch das Versiegeln von Zugängen starben offenbar massenhaft eingesperrte Tauben. Droht das Gebäude einzustürzen?

Ein Mehrfamilienhaus in Bochum-Wattenscheid steht seit Jahren leer. Hunderte Tauben nisteten sich in dem von Wattenscheider Bürgern getauften „Horrorhaus“ nach und nach in den Zimmern ein. Durch das offene Dach und offenstehende Fenster gelangten sie ins Haus. Doch vor wenigen Wochen ließ der Besitzer der Immobilie offenbar die Zugänge verriegeln. Dadurch starben hunderte eingesperrte Tauben im Gebäude, wie Dustin Tanallari von der Tiernothilfe in Essen berichtet.

Der Tierschützer veröffentlichte ein Video auf Instagram, das ihn mit einem Kollegen beim Einstieg in die Schrottimmobilie zeigt. Die Tierschützer sind sich sicher: Die rund 50 toten Tauben müssen noch vor wenigen Wochen gelebt haben.

Oliver Buschmann, stellvertretender Bezirksbürgermeister in Wattenscheid, (die Grünen) kritisierte im Gespräch mit dem WDR das Vorgehen des Eigentümers: „Es ist erschütternd, dass man den Tod mehrerer Dutzend Tiere so einfach in Kauf nimmt.“ Der Eigentümer hatte laut Buschmann behauptet, es seien beim Abdichten nur noch tote Tiere im Haus gewesen, berichtet der WDR. Die Bilder zeigten etwas anderes.

Das Video zeigt auch die heruntergekommenen Zustände der Immobilie: In einem Raum ist die Decke eingebrochen, überall liegt Dreck und Taubenkot herum. „Kaum vorstellbar, dass hier in letzter Zeit irgendeine Behörde vor Ort war“, kommentieren die Türschützer den Gang durchs Horrorhaus.

Sie vermuten, dass das Haus aufgrund der verfallenen Decken einsturzgefährdet ist. Gegen den Eigentümer haben die Türschützer laut eigenen Angaben nun Anzeige erstattet.

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