Schauspieler Heinz Hoenig musste die Speiseröhre entfernt werden. Der Eingriff ist kompliziert – welche Risiken dieser birgt.

Inzwischen ist Heinz Hoenig nach 143 Tagen auf der Intensivstation wieder zu Hause. Im Frühjahr dieses Jahres musste er ins Krankenhaus gebracht werden, weil eine bakterielle Infektion seine Aorta und Speiseröhre angegriffen hatte. In einem großen Eingriff musste die Speiseröhre entfernt werden. Wie diese Operation abläuft und mit welchen Risiken sie verbunden ist, erfahren Sie hier.

Die Speiseröhre – auch Ösophagus genannt – verbindet den Mundraum mit dem Magen. Das Hohlorgan besteht aus Muskeln, Nerven und Bindegewebe. Gründe, die eine Operation erfordern, sind vor allem:

Bei einer Verletzung der Speiseröhre können Luft, Magensäure und Nahrung austreten, was zu einer schweren Entzündung im Brustkorb führen kann. Deshalb kann eine Operation notwendig werden.

Auch Speiseröhren- oder Magenkrebs sowie sogenannte Motilitätsstörungen der Speiseröhre (eingeschränkte Beweglichkeit des Organs) müssen operiert werden. Dabei werden Teile der Speiseröhre oder das ganze Organ entfernt.

Wird die Speiseröhre (Ösophagus) operativ entfernt, wird das als Ösophagektomie bezeichnet. Dabei gibt es verschiedene Arten; die Wahl des chirurgischen Vorgehens richtet sich dabei nach der Lokalisation und dem Umfang der Verletzung.

Bei Speiseröhren- oder Magenkrebs entfernt der Chirurg zudem einige der nahegelegenen Lymphknoten. Das trägt dazu bei, das Risiko eines erneuten Auftretens des Krebses zu verringern.

Bei Schauspieler Heinz Hoenig habe sich die bakterielle Infektion nach Angaben seiner Ehefrau schon so sehr ausgebreitet, dass die komplette Speiseröhre in einer großen Operation entfernt werden muss. Allerdings sei der Eingriff mit einem großen Risiko verbunden, berichtet sie.

Eine Verletzung der Speiseröhre ist ein medizinischer Notfall. Eine operative Reparatur muss daher umgehend erfolgen. Allerdings ist der Eingriff sehr kompliziert und Komplikationen wie Blutvergiftung (Sepsis), Schock, Entzündung des Mittelfells (Mediastinitis) oder Atemversagen können auftreten.

Um einer Infektion vorzubeugen, verabreicht der Arzt vor der Operation zudem ein Breitbandantibiotikum. Aber selbst bei sofortiger Behandlung ist das Sterberisiko bei einer großflächigen Verletzung der Speiseröhre sehr hoch.

Und selbst nach überstandener Operation muss der Patient noch einiges beachten. Während der Heilung erfolgt über mehrere Monate eine künstliche Ernährung mittels Magensonde. Danach kann der Patient mit der neuen Verbindung von Speiseröhre und Magen zwar wieder halbwegs normal schlucken und essen. Allerdings muss die Nahrung fortan auf mehrere kleinere Mahlzeiten verteilt werden, da der Schlauchmagen ein kleineres Fassungsvermögen hat.

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