Am Samstagabend verliert die Türkei im EM-Viertelfinale in Berlin mit 1:2 gegen die Niederlande. Nach dem Spiel kommt es zu Ausschreitungen.

Das EM-Viertelfinale zwischen der Türkei und den Niederlanden mobilisiert Zehntausende Menschen in Berlin. Mit dabei im ausverkauften Olympiastadion sind der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan sowie Ex-Nationalspieler Mesut Özil. Nach dem Spiel kommt es in Berlin in den Fanzonen zu Gewalt. Die Entwicklungen rund um das Spiel lesen Sie hier im Newsblog.

15.54 Uhr: Für einige Fußball-Fans haben die Ereignisse rund um das EM-Viertelfinale zwischen den Niederlanden und der Türkei ein juristisches Nachspiel. Im Rahmen des gesamten Einsatzes rund um das Spiel gab es laut Polizeiangaben 54 freiheitsbeschränkende oder freiheitsentziehende Maßnahmen. Zudem leiteten Polizeikräfte 64 Strafermittlungsverfahren ein. Dabei geht es etwa um einfache und gefährliche Körperverletzung, Hausfriedensbruch, Beleidigung, Erschleichen von Leistungen oder Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Zwei Einsatzkräfte wurden verletzt, konnten aber im Dienst bleiben. Rund 3.200 Polizistinnen und Polizisten waren im Dienst, darunter auch Unterstützung aus Brandenburg, Bayern, Hessen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und von der Bundespolizei.

8.55 Uhr: Es sollte der letzte EM-Tag für die Türkei werden. Doch davor zogen am Samstag noch Tausende Fans durch die Spielstätte Berlin. Dabei kam es an vielen Stellen zu rechtsextremen „Wolfsgrüßen“ und Bannern mit faschistischem Aufdruck. Für die Berliner Polizei zu viel des Guten, sie stoppte den Aufmarsch und erklärte ihn für beendet.

Währenddessen posierten in Charlottenburg türkische Polizisten, die im EM-Einsatz waren, mit Fans, die ungeniert den rechtsextremen Gruß zeigten. Von der Szene kursieren Fotos in den sozialen Medien, unabhängig überprüfen ließen sie sich bisher nicht.

Bereits am Samstagmorgen freuten sich türkische Fans in Berlin darüber, Polizisten aus der Türkei zu sehen. In einem Video, das sich ebenfalls über die sozialen Medien verbreitet, ist zu sehen, wie Fans vor dem Hotel, in dem die türkische Nationalelf untergebracht ist, einem türkischen Polizisten applaudieren. Dieser ließ es sich nicht nehmen, für Fotos zu der Fanmenge zu gehen. Als er vor den Fans steht, dreht die Kamera allerdings weg, man hört den Filmenden rufen „oh Polizei stabil“, anschließend skandiert er mehrfach „Bosskurd“ in Richtung des Beamten. „Bosskurd“ ist türkisch für „Graue Wölfe“.

2.40 Uhr: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat auf der Plattform X einige türkische Fans kritisiert. „Die Leistung der türkischen Mannschaft verdient Respekt. Ein Teil hat das auf den Rängen leider wieder gründlich kaputt gemacht“, schrieb er nach der Niederlage der türkischen Mannschaft gegen die Niederlande (1:2).

1.10 Uhr: Polizisten haben nach einem Bericht der „Berliner Zeitung“ am Breitscheidplatz mehrere junge Leute festgenommen. Hintergrund sollen Pro-Palästina-Rufe gewesen sein. Ein türkischer Fan soll sich nach einer Festnahme von den Polizisten losgelöst haben und geflohen sein.

0.55 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat nach der Niederlage der Türkei im Viertelfinale der EM 2024 die Spieler in der Kabine besucht. Er schüttelte mehreren die Hände, auch Trainer Vincenzo Montella und seinem Stab.

0.40 Uhr: Die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat sich in der City-West über die Lage vor Ort informiert, berichtet die „BZ“. Sie sei von zahlreichen Beamten umringt gewesen. Am Breitscheidplatz feierten viele türkische Fans.

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