Europa zu Gast in der Bundesrepublik. Zur Fußball-EM kommen mehrere Hunderttausend Menschen nach Deutschland. Ihre Geschichten finden Sie hier im Überblick.

Nicht nur in den deutschen Fußballstadien herrscht bis zum 14. Juli Ausnahmezustand. In den Fanzonen und Innenstädten sorgen Fans aus ganz Europa für Stimmung, skurrile Szenen und teils körperliche Auseinandersetzungen. Alles, was rund um die Stadien und in den Städten passiert, finden Sie in diesem Newsblog.

16.32 Uhr: Nach der Niederlage gegen die Niederländer im EM-Viertelfinale eskalierte die Situation vieler Orts. In Den Haag (Niederlande) musste die Polizei mit Schlagstöcken gegen randalierende türkische Fans vorgehen. „Die Beamten wurden mit Feuerwerkskörpern und anderen Dingen beworfen“, teilte ein Polizeisprecher in Den Haag der Funke-Mediengruppe mit. Dort gab es mehrere Festnahmen. Videos aus Eindhoven nahe der deutschen Grenze, die über einschlägige Hooligan-Kanäle verbreitet wurden, zeigen ebenfalls massive Ausschreitungen. Es wurden Tische, Stühle und andere Gegenstände geworfen. Teilweise griffen die Fans auch geschlossene Läden an, versuchten die Scheiben einzuschlagen. Ein Video, das inmitten der Ausschreitungen entstanden sein soll, zeigt einen türkischen Fan mit Türkeifahne und Sturmhaube, er ruft in die Kamera „Fick die Niederlande“.

Auch in Deutschland kam es zu Gewalt von türkischen Fans. In Heilbronn wurde eine Beamtin bei einer Fan-Veranstaltung angegriffen (siehe Update, 14.47 Uhr). In Berlin wurden bei Zusammenstößen zwei Beamten verletzt. Insgesamt stellte die Polizei in Hauptstadt 64 Strafanzeigen im Kontext des EM-Geschehens. Im Nachgang der Partie kam es zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen niederländischen und türkischen Fans in der Fanzone.

In Dortmund gerieten nach der Türkei-Pleite nicht nur Fans beider Lager aneinander, sondern es kam auch zu Auseinandersetzungen zwischen türkischen Fans und mutmaßlich kurdischen Passanten. Es flogen Böller und Flaschen. Ähnlich in Saarbrücken – hier gerieten ebenfalls türkische Fans und mutmaßlich kurdische Personen aneinander. Die Polizei sei „mit starken Kräften im Einsatz gewesen“, um die Gruppen zu trennen, schreibt „SR“. Bereits zuvor war es in der Stadt nach dem Spiel Türkei gegen Portugal zu Ausschreitungen gekommen.

14.47 Uhr: Nach dem verlorenen Viertelfinale der Türkei bei der Fußball-EM gegen die Niederlande soll es laut Polizei in Heilbronn einen tätlichen Angriff auf Einsatzkräfte gegeben haben. Den Angaben nach wurde eine Polizistin geschubst. Zwei Männer seien in Gewahrsam genommen und nach Beendigung der strafprozessualen Maßnahmen auf freien Fuß entlassen worden, teilte die Polizei mit.

Trotz Ausscheidens der türkischen Nationalmannschaft aus dem Turnier hatte es am Samstagabend in Heilbronn einen Autokorso gegeben und Menschen waren in der Stadt zusammengekommen. Laut Polizei kontrollierten Beamte zwei Frauen, die Pyrotechnik gezündet haben sollen. Zwei Männer solidarisierten sich mit den Frauen, wie ein Polizeisprecher sagte. Entgegen mehrfacher Aufforderung hätten die beiden Männer sich nicht entfernt und die Kontrollmaßnahmen gestört. Einer der Männer habe eine Polizistin geschubst, sagte der Sprecher.

5.30 Uhr: Nach dem Viertelfinalspiel der Türkei gegen die Niederlande kam es in der Dortmunder Innenstadt zu einzelnen Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Mannschaften. Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, um die Lage zu beruhigen. Insbesondere auf dem Bahnhofsvorplatz unterstützte die Dortmunder Polizei die Maßnahmen der Bundespolizei.

Gegen 0.30 Uhr mussten Kräfte der Bereitschaftspolizei im Bereich des Katharinentores eingreifen, um zwei Personengruppen zu trennen, die sich fortlaufend gegenseitig provozierten. Bis zum Sonntagmorgen meldete die Polizei eine Ingewahrsamnahme und die Einleitung von drei Ermittlungsverfahren.

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