Jahrelanges Martyrium

Für 5.000 Euro: Eltern sollen Tochter verkauft haben


Aktualisiert am 13.12.2024 – 10:45 UhrLesedauer: 2 Min.

Spanische Polizisten (Symbolbild): Den Festgenommenen drohen hohe Haftstrafen. (Quelle: Álex Zea/imago-images-bilder)

In Spanien haben Eltern ihre minderjährige Tochter an einen Mann verkauft. Drei Jahre lang erlitt sie körperliche und psychische Gewalt.

Die spanische Polizei hat zwei Männer und eine Frau festgenommen. Ihnen wird Menschenhandel, sexualisierte Gewalt und Kindesmissbrauch zur Last gelegt. Bei zwei der Festgenommenen handelt es sich um die Eltern einer Jugendlichen. Sie sollen ihre Tochter für 5.000 Euro an den dritten Verdächtigen verkauft haben.

Spanische Medien berichten unter Berufung auf Behörden, das Mädchen habe sich Anfang Dezember auf einer Polizeiwache in Cádiz im Südwesten des Landes gemeldet. Dort berichtete die Jugendliche von einem jahrelangen Martyrium. Ihre Eltern hätten sie im Oktober 2021 an einen 22-jährigen Mann zwangsverheiratet, erklärte die Jugendliche. Damals sei sie gerade 14 Jahre alt gewesen.

Die in Sevilla geborene Minderjährige mit rumänischer Staatsangehörigkeit musste ihrer Aussage zufolge mehr als zwei Jahre lang in einem Van mit dem Mann zusammenleben. Sie sei von ihm gezwungen worden, Schrott zu sammeln, um Geld zu verdienen, erklärte sie. Seit ihrer Zwangsheirat habe sie ständig psychische und körperliche Gewalt erlebt und sei versuchten sexuellen Übergriffen ausgesetzt gewesen.

Auch schon vor der Zwangsheirat habe ihr Vater sexualisierte Gewalt ausgeübt, sagte die Jugendliche weiter aus. Als sie zwölf Jahre alt war, habe es der Vater einem anderen Mann ermöglicht, sie zu missbrauchen.

Den drei Festgenommenen drohen nun hohe Haftstrafen, die Polizei ermittelt weiter. Der Vater befindet sich in U-Haft, die Mutter und der Mann, der das Mädchen für 5.000 Euro gekauft haben soll, wurden unter Auflagen vorläufig freigelassen. Die spanische Nationalpolizei startete unterdessen einen Aufruf: Verdachtsfälle von moderner Sklaverei sollten den Behörden gemeldet werden.

Aktie.
Die mobile Version verlassen