Die Kita-Öffnungszeiten in Gehrden sollen deutlich reduziert werden. Dagegen formieren Eltern Widerstand. Im Rathaus wurde bereits eine Unterschriftenliste eingereicht.

Die Stadt Gehrden (Region Hannover) plant, die Öffnungszeiten aller städtischen Kindertagesstätten drastisch zu verkürzen. Dies stößt bei betroffenen Eltern auf Widerstand. Denn ab dem 1. August sollen die Betreuungszeiten in allen städtischen Kindertagesstätten auf 7.30 bis 14 Uhr begrenzt werden.

Die Pläne stehen im Kontext eines bundesweiten Mangels an Krippenplätzen und einer ungleichen Verteilung des Personals. Insbesondere in den westdeutschen Bundesländern fehlen nach aktuellen Berechnungen der Bertelsmann Stiftung rund 385.900 Kita-Plätze. Der Bedarf steigt dagegen stetig an.

Die Stadt Gehrden begründet ihre Beschlussvorlage ebenfalls mit einer „prekären Personalsituation“. Die Kürzung sei zwingend erforderlich, um eine verlässliche Betreuung zu gewährleisten. Damit wolle man kurzfristigen Schließungen oder Verkürzungen der täglichen Betreuungszeit zuvorkommen.

Betreuungszeiten nicht garantiert

Zuletzt musste an der Levester Kita Bauernweg immer wieder Betreuungszeit eingeschränkt werden. Seit Beginn des Jahres kann auch die Einrichtung am Castrum die Zeiten nicht mehr durchgängig einhalten, wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtete.

Auch in der Stadt Laatzen ist eine Neuregelung mit Beginn des neuen Kita-Jahres ab August 2024 geplant. Dort wird die Kernbetreuungszeit ebenfalls auf 14 Uhr gekürzt. Allerdings will man auch weiterhin eine Betreuung für Kindergarten- oder Krippengruppen in den Randzeiten bis 16.30 Uhr ermöglichen, wenn auch teilweise in Mischgruppen von Krippen-, Kita- und Hortkindern.

Elternprotest im Rathaus

Elternvertreter mehrerer Gehrdener Kitas haben bereits am Freitag eine Unterschriftenliste im Rathaus eingereicht. Damit wollen sie ihre Bedenken gegenüber der Stadtverwaltung deutlich machen. Viele Eltern äußerten sich im Gespräch mit t-online besorgt. „Dann kann ich meinen Job an den Nagel hängen“, so eine betroffene Mutter.

Am Dienstag wollen laut t-online-Informationen mehrere Eltern und Kinder vor das Rathaus ziehen. Dabei wollen sie auch auf die möglichen Auswirkungen auf ihre Arbeitsplätze hinweisen.

Aktie.
Die mobile Version verlassen