Amok-Fahrt in Magdeburg

Eltern von totem André: „Dürfen unseren Sohn nicht sehen“


01.01.2025 – 17:30 UhrLesedauer: 2 Min.

Die Eltern des toten André, der bei der Amokfahrt von Magdeburg ums Leben kam: Sie machen den Behörden Vorwürfe. (Quelle: TikTok / mamivonfuenf)

Beim Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sterben fünf Menschen, darunter auch ein neunjähriges Kind. Doch die Behörden lassen die Eltern nicht zu ihrem toten Sohn.

Die Eltern des neunjährigen André, der beim Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ums Leben kam, erheben schwere Vorwürfe gegen die Behörden. Sie durften den Leichnam ihres Sohnes bislang nicht sehen und fühlen sich von der Stadt Magdeburg sowie dem Staat im Stich gelassen. Der mutmaßliche Täter Taleb A., ein saudi-arabischer Arzt, sitzt in Untersuchungshaft.

In einem auf Tiktok veröffentlichten Video berichten die Eltern über ihre Verzweiflung und die fehlende Unterstützung durch offizielle Stellen. Desirée und Patrick beklagen, dass sie bisher keine Hilfe erhalten haben und sogar anwaltlichen Druck ausüben mussten, um Bewegung in den Fall zu bringen.

Das Video sollte ursprünglich dem Beileid gegenüber anderen Opfern dienen, dient nun aber vor allem dazu, auf die verzweifelte Lage der Familie aufmerksam zu machen. Patrick äußert, dass sie noch keine psychologische Hilfe erhalten haben und nur auf private Unterstützung angewiesen sind. Beide bitten darum, das Video zu teilen, um mehr Menschen auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen.

Der Anschlag von Magdeburg ereignete sich am 20. Dezember auf dem dortigen Weihnachtsmarkt. Der mutmaßliche Täter Taleb A. hatte eine Lücke in den Absperrungen genutzt, um mit einem gemieteten SUV in die Menschenmenge zu fahren. Bei A. handelt es sich um einen saudi-arabischen Arzt, der als Psychiater im Maßregelvollzug arbeitete.

Über sein Motiv ist bisher wenig bekannt, die Staatsanwaltschaft gab aber an, A. sei zu unzufrieden damit gewesen, wie Deutschland mit saudi-arabischen Geflüchteten umgehe. Außerdem warf er dem deutschen Staat vor, der angeblichen Islamisierung des Landes zu wenig entgegenzutreten. A. sitzt aktuell in Untersuchungshaft.

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